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Behandlung bei Myasthenia gravis

Mit Medikamenten lassen sich die Symptome von Myasthenia gravis nur abmildern. Bei den meisten Erkrankten befinden sich Antikörper im Blut, die den Botenstoff Acetylcholin blockieren. Dieser Botenstoff überträgt die wichtigen Impulse zwischen den Nerven und den Muskeln. Beim Ausbleiben dieser Impulsübertragung entsteht die Muskelschwäche der Myasthenia gravis.

Bestimmte Medikamente („Acetylcholinesterasehemmer") können den Abbau von Acetylcholin verlangsamen. Durch die Einnahme von Cortison oder Immunsuppressiva können zudem die fehlgeleiteten Antikörper verringert werden. Diese Medikamente haben allerdings häufig starke Nebenwirkungen und wirken meist erst verzögert. Eine Heilung der Myasthenie durch Arzneimittel ist nicht möglich.

Besserung durch Thymus-Entfernung 

Daher ist die Entfernung der Thymusdrüse in den meisten Fällen eine wirksamere und schonendere Behandlungsmethode. Der Thymus spielt nach neuesten Erkenntnissen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der fehlgesteuerten Antikörper. Eine vom New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie zeigte die deutlichen Vorteile einer operativen Behandlung der Myasthenia gravis gegenüber der rein medikamentösen Therapie: Patienten mussten weniger stationär behandelt werden und benötigten weniger Cortison. Gleichzeitig stieg die Lebensqualität der Betroffenen.

Die Thymusdrüse hinter dem Brustbein ist bei Patienten mit Myasthenia gravis außerdem oft vergrößert - dann wächst die Gefahr, dass sich ein Thymus-Tumor entwickelt.

Bevor die Thymektomie mit einer vollständigen Öffnung des Brustbeins durchgeführt werden muss, sollten Patienten mit Myasthenie oder kleinen Tumoren am Thymus über einen weniger belastenden Eingriff nachdenken. Technisch fortschrittliche Operationsverfahren, wie die minimal-invasive und roboter-gestützte Schlüsselloch-Operation (auch Knopfloch-OP) ermöglichen dem Patienten eine schonende Entfernung der Thymusdrüse ohne Öffnung des Brustkorbes.

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Sprechstunde

Für Lunge, Thymus, Weichgewebstumore (Sarkome)

Donnerstags 09:00 - 16:00 Uhr im Mannheim Cancer Center

Termine unter:
Telefon 0621/383-1501

24h Zuweiser-Hotline für Ärzte

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