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Neurologische Notfallmedizin

Die Arbeitsgruppe Neurologische Notfallmedizin untersucht unter speziellen wissenschaftlichen Aspekten die notfallmedizinische Versorgung von Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern. Wir haben zuletzt zeigen können, dass nicht-dringliche Patienten einen wesentlichen Anteil des neurologischen Patientenklientels in der Notaufnahme ausmachen, was mit Hinblick auf die zunehmende Überfüllung der Notaufnahmen einerseits und angesichts der Etablierung neuer, zeitsensitiver Akuttherapiekonzepte andererseits (z.B. bei Schlaganfällen) eine Triagierung erfordert. Diese muss neben der sicheren Identifikation von Patienten mit dringlichem Vorstellungsgrund einen Beitrag zum Bedarfsmanagement im Sinne eines Verweises an alternative ambulante Versorgungsstrukturen leisten.

Wir erarbeiten fachspezifische und standardisierte Behandlungsprozeduren für dringliche neurologische Notfallsituationen. Durch die Implementation eines speziellen neurologischen Triage-Instruments in der Notaufnahme der UMM konnten Warte- und Behandlungszeiten neurologischer Patienten bereits signifikant verringert werden. Die zugrundeliegende neurologische Triage basiert auf einer für unsere interdisziplinäre Notaufnahme modifizierten Version des durch die Kollegen der Heidelberger Neurologie entwickelten und gemeinsam standardisierten Systems (HEINTS Heidelberger Neurologisches Triagesystem).

Die Arbeitsgruppe Neurologische Notfallmedizin ist Kooperationspartner im Projekt RettungsNetz-5G.  Das Projekt ist ein vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördertes Projekt, das die vielfältigen Möglichkeiten der Leistungsfähigkeit der Mobilfunktechnologie 5G für eine schnellere und bessere medizinische Notfallversorgung nutzt. Im Fokus unserer Arbeit stehen die vorbereitenden Schritte für die Implementierung einer Mobilen Stroke Unit (MSU) in die prä- und frühen innerklinischen Prozesse der akuten Schlaganfallversorgung an der UMM. Hauptaspekte hierbei sind insbesondere die Analyse, Definition und Implementierung einzelner Abschnitte der Prozesskette in der außerklinischen Diagnostik und Therapie unter Berücksichtigung der Herausforderungen, die aus dem Vorhandensein verschiedenster Schnittstellen und der besonderen Bedürfnisse der in der Patientenversorgung involvierten Kooperationspartner resultieren.

Aktuelle Projekte

  • Digitale Eigenanamnese in der Zentralen Notaufnahme (PDF): Im Rahmen eines Forschungsprojektes können Patient:innen mit geliehenen Tablets während der Wartezeit bereits ihre Anamnesedaten erfassen.
  • Diagnosestellung und medikamentöse Akuttherapie von Patient:innen mit akutem primären oder sekundären Kopfschmerz in der Zentralen Notaufnahme (Eva Luxenburger)
  • Analyse der prähospitalen diagnostischen Evaluation und Versorgung von in der Zentralen Notaufnahme der UMM vorgestellten Patient:innen mit dem Leitsymptom „Anfall“ (Marne Handke)

Kooperationspartner

  • Dr. Dr. Pedersen, Zentrale Notaufnahme der UMM
  • Prof. Dr. med. Simon Nagel, Neurologische Klinik, Klinikum Ludwigshafen

Aktuelle Publikationen

  • Hoyer C, Szabo K. Pitfalls in the diagnosis of posterior circulation stroke in the emergency setting. Front Neurol 2021. doi: 10.3389/fneur.2021.682827.
  • Hoyer C, Kahlert C, Gueney R, Alonso A, Platten M, Szabo K. Vier Augen sehen mehr als zwei – ein neuroophthalmologischer Notfall. DGNeurologie 2021 Jan 23. doi: 10.1007/s42451-021-00300-2.
  • Hoyer C, Kahlert C, Güney R, Schlichtenbrede F, Platten M, Szabo K. Central retinal artery occlusion as a neuro-ophthalmological emergency: The need for raising public awareness. Eur J Neurol 2021 Jan 16. doi: 10.1111/ene.14735.
  • Hoyer C, Weber L, Sandikci V, Ebert A, Platten M, Szabo K. Decreased admissions and change in arrival mode in patients with cerebrovascular events during the first surge of the COVID-19 pandemic. Neurol Res Pract 2020 2:47. doi: 10.1186/s42466-020-00094-w.
  • Hoyer C, Grassl N, Bail K, Stein P, Ebert A, Platten M, Szabo K. Changes in demographic and diagnostic spectra of patients with neurological symptoms presenting to an emergency department during the COVID-19 pandemic: a retrospective cohort study. Neuropsychiatric Disease and Treatment 2020 Sept 30. doi: 10.2147/NDT.S273913.
  • Hoyer C, Ebert A, Szabo K, Platten M, Meyer-Lindenberg A, Kranaster L. Decreased utilization of mental health emergency service during the COVID-19 pandemic. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci 2020 Jun 9. doi: 10.1007/s00406-020-01151-w.
  • Hoyer C, Ebert A, Huttner HB, Puetz V, Kallmünzer B, Barlinn K,  Haverkamp C, Harloff A, Brich J, Platten M, Szabo K. Acute Stroke in Times of the COVID-19 Pandemic: A Multicenter Study. Stroke 2020 Jun 9. doi: 10.1161/STROKEAHA.120.030395
  • Hoyer C et al. Comparing Expert and Non-Expert Assessment of Patients Presenting with Neurological Symptoms to the Emergency Department: A Retrospective Observational Study. Neuropsychiatr Dis Treat. 2020 Feb 13;16:447-456. doi: 10.2147/NDT.S236160.
  • Hoyer C, Stein P, Alonso A, Platten M, Szabo K. Uncompleted emergency department care and discharge against medical advice in patients with neurological complaints: a chart review. BMC Emerg Med 2019 19(1): 52. doi: 10.1186/s12873-019-0273-y.
  • Hoyer C, Stein P, Rausch HW, Nagel S, Platten M, Szabo K. The use of a dedicated neurological triage system improves process times and resource utilization: a prospective observational study from an interdisciplinary emergency department. Neurol Res Pract 2019 1:29. doi:10.1186/s42466-019-0036-y.

Kontextspalte

PD Dr. med. Carolin Hoyer

Oberärztin

Prof. Dr. med. Kristina Szabo

Leitende Oberärztin