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Internationale Lancet-Serie zu Hirnaneurysmen unter UMM-Leitung

Ein internationales Team unter Leitung von Prof. Nima Etminan veröffentlicht eine zweiteilige Lancet Neurology-Serie zu intrakraniellen Aneurysmen.

Übersicht zu verschieden Behandlungsverfahren bei Aneurysmen

Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Nima Etminan, dem Direktor der Neurochirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim, ist in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet Neurology eine zweiteilige Serie zu unrupturierten intrakraniellen Aneurysmen (UIAs) erschienen.

Professor Etminan ist international anerkannter Experte für die Erforschung und operative Behandlung von Hirngefäßerkrankungen, insbesondere auch mittels Bypasschirurgie (siehe Abbildung). Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit Prof. Gabriel Rinkel vom University Medical Centre Utrecht und weiteren internationalen Expert:innen.

Die Serie bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Epidemiologie, Pathogenese, Screening und Management von Aneurysmen. Ein besonderer Fokus liegt auf neuen medikamentösen Therapieansätzen sowie auf der weiterhin zentralen Bedeutung der operativen Aneurysmatherapie, einschließlich komplexer mikrochirurgischer und rekonstruktiver Eingriffe wie der extra-intrakranielle Bypasschirurgie (EC-IC).

Die Veröffentlichung ist eine Einladungspublikation der Lancet Group und verdeutlicht die internationale Anerkennung, die die Neurochirurgische Klinik der UMM in der Aneurysmaforschung und -behandlung genießt. Die UMM zählt zu den wenigen Zentren in Europa, in denen jährlich mehr als 30 Bypassoperationen bei Hirngefäßerkrankungen durchgeführt werden.

Die Übersichtsarbeiten zeigen eindrucksvoll, wie internationale Kooperation sowie epidemiologische und translationale Forschung zu neuen Erkenntnissen über die Entstehung, Diagnostik und das Management von unrupturierten Aneurysmen beitragen. Damit liefern sie wichtige Grundlagen für präzisere und individuell zugeschnittene Therapiekonzepte in der zerebrovaskulären Medizin.

Die beiden Originalartikel der in „The Lancet Neurology” erschienenen Serie sind bis zum 7. Dezember 2025 frei zugänglich:

Titelbild: Übersicht zu verschieden Behandlungsverfahren bei Aneurysmen | (A) Coiling: Über einen Katheter werden Platinspiralen ins Aneurysma gelegt, um es von innen zu verschließen. (B) Clipping: In der Operation wird der Aneurysmahals mit einem kleinen Titanclip abgeklemmt. (C) Stent-assistiertes Coiling: Kombination aus Spiralen und Stent, meist bei breitbasigen Aneurysmen – mit notwendiger Blutverdünnung danach. (D) Clip-Rekonstruktion: Mehrere Clips werden so gesetzt, dass auch komplexe Aneurysmen sicher verschlossen werden. (E) Flow-Diversion: Ein dichter Stent lenkt den Blutfluss um das Aneurysma herum, das sich dann langsam verschließt. (F) Intrasakkuläre Devices: Kleine, korbförmige Implantate, die direkt ins Aneurysma eingesetzt werden. (G) Bypass & Trapping: Das Aneurysma wird aus der Gehirnzirkulation ausgeschaltet, und ein sog. EC-IC Bypass sichert die Durchblutung – meist bei großen und/oder komplexen Aneurysmen. 

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