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Pressemitteilung

Ministerin Petra Olschowski besucht Universitätsmedizin Mannheim

Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Petra Olschowski, war am 23. Februar an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) zu Gast. Bei ihrem Antrittsbesuch gewann die Ministerin in Gesprächen und einem Rundgang Einblicke in die enge Verzahnung von universitärer Krankenversorgung, Spitzenforschung und mehrfach ausgezeichneter Lehre an der UMM.

Ministerin Petra Olschowski (3. v.l.) mit Dekan Prof. Dr. med. Sergij Goerdt, INZ-Chefärztin Dr. Dr. med. Vera Pedersen und dem Ärztlichen Direktor und Geschäftsführer Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Hennes vor dem Notfall-CT.

Am Ultraschall-Simulator im TheSiMa-Lernkrankenhaus.

In der Klinik für Neonatologie.

„Die Mannheimer Universitätsmedizin ist ein medizinischer Spitzenstandort, der dank des engen Austauschs zwischen Forschung und Klinik Wissenschaft, Ausbildung und Patientenversorgung auf höchstem Niveau ermöglicht“, sagte Ministerin Olschowski bei ihrem Besuch. Ein Schlüssel dafür liege in der fächerübergreifend praktizierten Zusammenarbeit, die sich beispielsweise in der optimierten Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Gefäßerkrankungen zeige. „Für die Erforschung von Gefäßerkrankungen ist hier ein national wie international anerkannter Leuchtturm entstanden. Von Landesseite aus unterstützen wir nach Kräften. Unser Ziel ist, dass die Grundlagenforschung und die Translation in der Gefäßmedizin mit einem neuen Helmholtz-Institut in Mannheim kraftvoll vorangetrieben werden kann“, so die Ministerin. Besonders würdigte Olschowski die erfolgreiche und stark praxisorientierte Ausbildung der Medizinstudierenden an der UMM.

„Wir haben heute an wenigen Beispielen demonstriert, wie eng die vom Land finanzierte universitäre Forschung und Medizinerausbildung mit der von der Stadt Mannheim getragenen supramaximalen Krankenversorgung an der UMM bereits verzahnt sind. Dabei ist es unser Ziel, aktuelle Forschungsergebnisse möglichst schnell in konkrete neue Diagnose- und Behandlungsverfahren für die Versorgung unserer Patienten umzusetzen“, berichten die Geschäftsführer des Universitätsklinikums, Professor Dr. med. Hans-Jürgen Hennes und Freddy Bergmann sowie der Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Professor Dr. med. Sergij Goerdt, und betonen: „Bei der Weiterentwicklung der universitären Medizin am Standort Mannheim freuen wir uns sehr auf die künftige Zusammenarbeit mit Ministerin Olschowski.“

Integrierte Notfallversorgung
Das Integrierte Notfallzentrum (INZ) war erste Station des Rundgangs von Ministerin Olschowski. Die Ärztliche Leiterin des INZ, Chefärztin Dr. Dr. med. Vera Pedersen demonstrierte, wie die sektorenübergreifende Versorgung von Notfallpatienten am Universitätsklinikum Mannheim organisiert ist. Dazu werden die Patienten je nach Schwere ihrer Erkrankung bzw. Verletzung entweder in einem ambulanten Medizinischen Versorgungszentrum bzw. vom Kassenärztlichen Notdienst behandelt oder in der Notaufnahme versorgt. Dort stehen für kritisch Kranke bzw. Schwerverletzte zwei voll ausgestattete Schockräume mit einem unmittelbar benachbarten Notfall-Computertomographen bereit. Patienten, die nach ihrer Erstbehandlung noch eine Zeit lang überwacht werden müssen, können auf eine spezialisierte Notaufnahme-Station verlegt werden.

Interdisziplinäre Gefäßmedizin
Das Zusammenspiel unterschiedlicher medizinischer Fachdisziplinen für die optimierte und schnelle Behandlung von Patienten mit Gefäßerkrankungen zeigte ein Besuch auf der Baustelle des Interdisziplinären Gefäßzentrums (IGZ): In dem durch eine großzügige Spende des Mannheimer Ehrenbürgers und Unternehmers Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs ermöglichten neuen Zentrum werden künftig alle Arten von arteriellen, venösen und lymphatischen Gefäßerkrankungen diagnostiziert und behandelt. Über das Universitäre Gefäßzentrum Mannheim (UGM) arbeiten dabei Experten aus Angiologie, Dermatologie, Diabetologie, Gefäßchirurgie, Interventioneller Radiologie, Nephrologie, Neurochirurgie, Neurologie, Neuroradiologie und Rheumatologie zusammen. Durch die enge Verzahnung mit dem European Center for Angioscience (ECAS) und durch die Bewilligung eines Forschungsbaus „Center for Cardiovascular Disease Control“ (CCDC) durch den Wissenschaftsrat und die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz ist ein national und international anerkannter Leuchtturm für die Erforschung von Gefäßerkrankungen entstanden, dessen Forschungsergebnisse auch unmittelbar in die Patientenversorgung einfließen. Darüber hinaus konnte die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg zusammen mit der Medizinischen Fakultät Heidelberg mit beträchtlicher Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und insbesondere des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst einen Antrag auf ein Helmholtz-Institut für AngioCardioScience (HI-TAC) auf den Weg bringen, das Anfang Februar durch die Helmholtz-Gemeinschaft international sehr positiv begutachtet wurde. In Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum würde das HI-TAC die Grundlagenforschung und die Translation in der Gefäßmedizin auf eine neue Stufe heben.

Neonatologie: ECMO für Neugeborene
In der Klinik für Neonatologie informierte sich die Ministerin über die ECMO-Behandlung von Kindern: Die Universitätsmedizin Mannheim war das erste Zentrum in Europa, das ab 1987 das Lungenersatzverfahren ECMO für Neugeborene ermöglicht hat. Bisher hat die Klinik für Neonatologie dank ihrer großen Erfahrung insgesamt über 800 Kinder aus der Region und ganz Europa mit der künstlichen Lunge behandelt und sich zu einem international anerkannten Zentrum für die Behandlung von Zwerchfellhernien und Lungenversagen bei Neugeborenen entwickelt. Die große Erfahrung der Ärzte und Pflegekräfte mit ECMO bei Kindern war insbesondere auch in der Corona-Pandemie sehr gefragt.

Medizinerausbildung mit Simulatoren
Die Studierenden des Modellstudiengangs MaReCuM (Mannheimer Reformiertes Curriculum Medizin) an der Universitätsmedizin Mannheim erzielen seit Jahren regelmäßig Spitzenergebnisse bei den bundesweit einheitlich durchgeführten medizinischen Staatsexamina (M1 und M2 Examina). Zum Abschluss ihres Rundgangs besuchte die Ministerin das Lernkrankenhaus TheSiMa. Dort bereiten sich Medizinstudierende gezielt auf die praktischen Anforderungen im Berufsalltag vor. Dafür stehen neben Patienten- und Arztzimmern auch moderne Simulationsgeräte und ein simulierter Operationssaal zur Verfügung. Mit eigens trainierten Simulationspatienten können dort außerdem ärztliche Kernkompetenzen wie Untersuchung, Diagnose und Behandlung sowie kommunikative Kompetenzen trainiert werden. Auf den interprofessionellen Ausbildungsstationen der Inneren Medizin und Chirurgie, MIA und MICA, lernen angehende Ärzte gemeinsam mit Auszubildenden der Pflege und der Physiotherapie in eigener Verantwortung – aber unter Supervision erfahrener Kräfte – die praktische Versorgung von Patienten auf Station.