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Meniskusverletzung

Im Kniegelenk befindet sich zwischen der inneren und der äußeren Oberschenkelrolle und dem Unterschenkelplateau jeweils ein C-förmiger Meniskus. Das Kniegelenk ist großen Stoß- und Beugebelastungen ausgesetzt. Die Menisken dämpfen die Stoßbelastungen und führen zusammen mit den Kreuzbändern und den Seitenbändern das Kniegelenk und gewähren dadurch die Stabilität.

Ursachen

In jungen Jahren entstehen diese Verletzungen durch ein Verdrehtrauma des Kniegelenks. Als Folge des Alters kommt es im Meniskus zu einem Elastizitätsverlust und Mikroeinrissen. Dann reichen schon kleine Traumata oder sogar Spontanereignisse aus, um eine Schädigung des Meniskus zu verursachen.

Diagnostik

Nach der ausführlichen Erhebung der aktuellen Beschwerden, folgt eine klinische Untersuchung. Die Untersuchung erlaubt, gezielt die Menisci zu prüfen und von Verletzungen anderer Strukturen, die ein Kniegelenk aufbauen, abzugrenzen. Gelegentlich ist neben Röntgenaufnahmen eine Kernspintomographie des Kniegelenks notwendig.

Therapie

Die Behandlung von Meniskusschäden ist abhängig vom Ausmaß und von der Lokalisation der Schädigung. Bei eingerissenen Menisci, ohne Möglichkeit zur Wiederherstellung, werden die freien Meniskusanteile sparsam entfernt, bei bestimmten Rissformen und Lokalisationen ist die Meniskusnaht möglich.

Ambulant oder stationär?

Diese Eingriffe können meist ambulant erfolgen. Unter bestimmten medizinischen oder sozialen sowie organisatorischen Gründen ist eine stationäre Aufnahme notwendig.

Wird eine ambulante Arthroskopie durchgeführt, ist, im Anschluss an die Kniesprechstunde, die Vorstellung beim Anästhesisten möglich, um die wichtigsten Risikofaktoren auszuschließen und die Narkose zu besprechen.

Die ambulante Arthroskopie erfolgt im Interdisziplinären OP-Zentrum. Dazu werden Sie über das Aufnahmesekretariat zeitnah einbestellt. Die Kniegelenkspiegelung (Arthroskopie) wird im OP-Saal unter Voll- oder Teilnarkose durchgeführt.

Ablauf der Arthroskopie

Über einen kleinen Schnitt wird das Kniegelenk eröffnet und ein Arthroskop eingeführt. Nachdem das Gelenk mit Flüssigkeit aufgefüllt wird, werden systematisch alle Strukturen des Gelenkinnenraumes untersucht. Über einen zweiten kleinen Schnitt wird ein Tasthaken eingeführt, mit dem alle Strukturen nochmals genau überprüft werden. In Abhängigkeit von der Rissform, der Risstiefe und der Lokalisation des Risses wird der Meniskus rekonstruiert oder entfernt.

Die Rekonstruktion erfolgt – je nach Lokalisation der Verletzung – durch Nähte oder resorbierbare Implantate. Sollte eine Meniskusnaht nicht möglich sein, müssen die betroffenen Teile des Meniskus sparsam entfernt werden. Dies erfolgt in gleicher Sitzung.

Erfolgsaussichten

Die Arthroskopie des Kniegelenks ist ein risikoarmes Routineverfahren mit guten Erfolgsaussichten bei dem Zwischenfälle und Komplikationen nur sehr selten auftreten. Trotzdem bestehen generelle sowie spezielle Risiken (z. B. Infektion, Gelenkerguss, Nervenläsion).

Transplantat

In bestimmten Fällen kann der Meniskus durch ein Transplantat wiederhergestellt werden. Meist wurde dabei in früheren Operationen viel Meniskusgewebe entfernt. Voraussetzung für eine Transplantation von Meniskus ist ein stabiles Kniegelenk, eine gerade Beinachse und ein erhaltener Knorpelstatus. Die Transplantate können künstlicher Natur sein, diese werden vorwiegend bei umschriebenen Meniskusdefekten eingesetzt, oder von Spendern, diese werden vor allem bei komplettem Meniskusverlust verwendet.

Die Meniskustransplantation erfolgt arthroskopisch oder über einen kleinen Zugang und ist nur stationär möglich. Die Nachbehandlung muss gut zwischen Arzt, Patient und Physiotherapeut abgestimmt werden, da Sie aufwendig und langwierig, mindestens drei Monate, ist. Beide Transplantate machen eine genaue Prüfung der Indikation des Eingriffs und eine sorgfältige Beratung in unserer Ambulanz notwendig.

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