Der Transport-Inkubator ist eine Spezialanfertigung, die an die besonderen Bedürfnisse Früh- und Neugeborener angepasst ist und die Sicherheitsnormen für den Transport in Rettungswagen, -hubschraubern und -flugzeugen erfüllt: Er setzt sich zusammen aus einem Brutkasten (Inkubator) und zahlreichen intensivmedizinischen Geräten, darunter ein Herzfrequenz- und Sauerstoffsättigungsmonitor, ein spezielles Neugeborenenbeatmungsgerät, ein Verabreichungssystem für Stickstoffmonoxid bei schwerem Lungenversagen, eine Absaugvorrichtung, Sauerstoffzufuhr und mehrere Infusionspumpen (Perfusoren). All diese Apparate sind auf dem Untergestell einer Krankentrage montiert, die in die genormten Sicherungssysteme der Rettungsdienste eingeklinkt werden kann.
„Meine Kinder sind damals ohne größere Probleme und gesund zur Welt gekommen – aber leider haben nicht alle Neugeborenen so viel Glück“, sagt Bülent Ceylan und erläutert: „Mit dem Transport-Inkubator will ich dazu beitragen, die Lebenschancen von kranken Neugeborenen und Frühgeborenen zu verbessern. Denn je schneller sie in eine spezialisierte Klinik verlegt werden können, desto besser kann ihnen geholfen werden.“
Die Klinik für Neonatologie nutzt bereits einen ähnlichen Transport-Inkubator. „Das Universitätsklinikum Mannheim hat vor über 30 Jahren die lebensrettende ECMO-Lungenersatztherapie erstmals im deutschsprachigen Raum für Neugeborene eingesetzt und ist heute eines von nur sieben Zentren in Deutschland, an dem diese Extrakorporale Membranoxygenierung möglich ist“, berichtet Dr. Dr. med. Neysan Rafat, Stellvertretender Direktor der Klinik für Neonatologie. „Daher behandeln wir schwerkranke Babys nicht nur aus Mannheim und der Region, sondern auch aus dem gesamten Bundesgebiet und müssen deutlich mehr Neugeborene transportieren als andere Krankenhäuser.“ Dafür wird der zweite Transport-Inkubator dringend benötigt.
„Leider wird nicht alles, was heute für eine moderne universitäre Patientenversorgung nötig ist, von den Kostenträgern auch finanziert“, sagt Freddy Bergmann, Geschäftsführer des Universitätsklinikums. „Durch die Unterstützung großer und kleiner Spender können wir aber wenigstens einige wichtige Projekte umsetzen – dafür bedanke ich mich persönlich und im Namen unserer Patienten sehr herzlich.“
„Einen Transport-Inkubator kann man nicht einfach so kaufen – das ist immer eine individuelle Spezialanfertigung“, berichtet Julia Heffner, 1. Vorsitzende des Elternkreises. „Wir haben das neue Gerät von der ersten Idee bis zur Bestellung und Abnahme gemeinsam mit der Klinik begleitet und freuen uns sehr, dass es heute offiziell in Betrieb gehen kann.“ Die Spendensumme von 90.000 Euro setzt sich zusammen aus 82.000 Euro der Bülent Ceylan für Kinder Stiftung, 5.000 Euro der Sparkasse Rhein-Neckar Nord und 3.000 Euro des Elternkreises.
Das Universitätsklinikum Mannheim ist ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level I): Die Klinik für Neonatologie und die Frauenklinik sichern gemeinsam die notwendige medizinische Rundum-Betreuung für Schwangere sowie Neugeborene und ihre Mütter bei Risikogeburten, aber auch bei unproblematischen Schwangerschaften. An der Universitätsklinik Mannheim werden jedes Jahr über 60 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm behandelt.