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Neues iFuse TORQ-Implantat stabilisiert erstmals Beckenring

Erstmals in Europa stabilisiert eine minimal-invasive OP mit dem neuen iFuse TORQ®-Implantat Fragilitätsfrakturen am hinteren Beckenring.

Schnelle Heilung und biomechanische Entlastung: Das Orthopädisch-Unfallchirurgische Zentrum (OUZ) an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) führte erstmals in Europa erfolgreich die Stabilisierung des hinteren Beckenrings mit dem neuen iFuse TORQ®-Implantat durch. Diese innovative Methode richtet sich vor allem an Patient:innen mit Fragilitätsfrakturen – etwa infolge von Osteoporose oder Osteoradionekrose nach Bestrahlung – sowie bei zahlreichen weiteren Pathologien des hinteren Beckenrings.

Frühere Verfahren nutzten kanülierte Schrauben, die sich aufgrund der hohen Bewegung im Iliosakral-Gelenk häufig gelockert haben. Auch zement-augmentierte Schrauben verbesserten die Situation nur wenig, da die Frakturheilung langsam verlief und die Schwingungen weiterhin hoch blieben. Das neue 3D-gedruckte Titan-Implantat iFuse TORQ®, mit seiner makro-porösen Oberfläche, fördert das Einwachsen des Knochens und schafft so eine stabile Fusion zwischen Sakrum und Os Ilium.

Die von den UMM-Chirurg:innen um PD Dr. Bludau entwickelte OP-Technik platziert das Implantat an der biomechanisch optimalen Position. Dadurch wird die Belastung des Beckenrings deutlich reduziert, was die Frakturzone schützt und eine schnellere Heilung ermöglicht. Die minimal-invasive Methode erfolgt über einen kleinen Hautschnitt von 2 bis 3 cm und dauert etwa 30 bis 45 Minuten. 

Der Hersteller Si-Bone unterstützt die Weiterentwicklung des Implantats, die auf dieser neuen OP-Technik basiert. Mit der CE-Zertifizierung und der FDA-Freigabe stellt iFuse TORQ® einen wichtigen Fortschritt für die Behandlung komplexer Beckenfrakturen dar.

Für das OUZ bedeutet dies eine Erweiterung des Behandlungsspektrums bei therapie-refraktären Frakturen und eine Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Patient:innen.

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