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Interdisziplinäres Zentrum für Gefäßanomalien IZGA

Das Interdisziplinäre Zentrum für Gefäßanomalien IZGA wurde 2014 von der Radiologin Prof. Dr. med. Maliha Sadick gegründet. Wir bündeln die Expertise vieler Fachrichtungen, um angeborene Gefäßfehlbildungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu diagnostizieren und zu behandeln.

 

Das IZGA ist das einzige spezialisierte Zentrum in Süddeutschland und eines von wenigen in Deutschland mit Fokus auf die ganzheitliche Versorgung von Menschen mit Gefäßanomalien. In enger Abstimmung mit 13 Fachdisziplinen planen wir individuelle, möglichst schonende Therapien von konservativ bis minimalinvasiv. Unser Ziel ist es, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Sprechstunde & Kontakt

Gefäßanomalien

Gefäßanomalien sind meist angeborene, seltene Erkrankungen, die oft eine große Belastung darstellen. Sie können in allen Körperregionen auftreten und Menschen jeden Alters betreffen. Nach der aktualisierten ISSVA-Klassifikation von 2025 unterscheiden wir grundsätzlich Hämangiome und vaskuläre Malformationen. Hämangiome treten vor allem im Säuglingsalter auf und bilden sich häufig von selbst zurück. Vaskuläre Malformationen wachsen mit dem Körper mit und können Beschwerden verursachen.

Zu den Ursachen zählt eine Störung der Entwicklung von Gefäßen und dem umliegenden Gewebe. Typische Beschwerden sind Schmerzen, Schwellungen, wiederkehrende Entzündungen, Thrombosen, eine Vergrößerung einzelner Gliedmaßen sowie Blutungen und offene Hautstellen. In schweren Fällen kann es zu Kreislaufbelastungen bis hin zur Herzschwäche kommen.

Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie

Individuelle, schonende Behandlung.

Von der Bildgebung bis zur Kathetertherapie

Gefäßanomalien klären wir interdisziplinär ab und behandeln sie nach einem individuellen Plan. Für die Diagnose nutzen wir Ultraschall, Computertomografie, Magnetresonanztomografie und Katheterangiografie. Therapeutisch kommen je nach Befund konservative Maßnahmen, medikamentöse Optionen sowie minimalinvasive Verfahren wie Katheterembolisation und perkutane Sklerosierung zum Einsatz. Größere Befunde behandeln wir häufig schrittweise.

Sklerosierungstherapie

Die Sklerosierungstherapie ist ein schonendes Standardverfahren bei venösen und lymphatischen Malformationen. Nach Bildgebung und Punktion wird ein spezieller Alkoholschaum oder ein Alkoholgel in die Gefäßanomalie eingebracht. Die ausgelöste lokale Entzündung führt in den folgenden Wochen zur Vernarbung (Sklerosierung), die Anomalie schrumpft und wird inaktiv. Je nach Größe und Ausdehnung sind mehrere Sitzungen im Abstand von 8–10 Wochen notwendig. Nach der Behandlung: Kompressionsverband für 24 Stunden, Hochlagerung und Kühlen; ein Abschlussgespräch klärt Medikamente, weitere Kompression und Kontrolltermine.

Uterusarterienembolisation (UAE) bei Myomen

Die UAE ist eine minimalinvasive Behandlung symptomatischer Gebärmuttermyome. Über eine Leistenarterie werden Mikrosphären in die versorgenden Gefäße injiziert, die die Durchblutung des Myoms unterbinden. Dadurch schrumpfen Myome in den Wochen und Monaten danach, Beschwerden bessern sich meist rasch. Vor der UAE erfolgen eine aktuelle gynäkologische Untersuchung (inkl. unauffälligem PAP-Test) sowie ein Becken-MRT zur Planung. Nach dem Eingriff wird die Patientin auf Station überwacht; der Aufenthalt dauert in der Regel wenige Tage. Ein Kontroll-MRT und ein Abschlussgespräch klären das weitere Vorgehen.

Nachsorge

Die Nachsorge ist fester Bestandteil jeder Behandlung. Wir sehen Patientinnen und Patienten vor und nach jedem Eingriff in der Sprechstunde. Dort prüfen wir den Heilungsverlauf, passen Medikamente und Kompressionsmaßnahmen an und planen Kontrollen mit Ultraschall oder MRT. Wenn weitere Schritte sinnvoll sind, koordinieren wir sie interdisziplinär. Sie erhalten klare Empfehlungen zu Schonung, Mobilisation und Wundpflege sowie einen verbindlichen Plan für Kontrolluntersuchungen. Bei neuen Beschwerden sind wir Ihr zentraler Ansprechpartner.

Spenden

Kassenpauschalen decken die Behandlung von Gefäßanomalien nicht immer vollständig. Bei großen Befunden werden teure Spezialmittel in höherer Menge benötigt. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Versorgung dieser seltenen, oft belastenden Erkrankungen am Universitätsklinikum Mannheim.

jetzt unterstützen – Projektnummer 880 070

Team

Anke Dippmar

Case und Care Management

Céline Gärtner

Cand. med.

Sibel Balkan

Anästhesie- und Intensivfachpflege /Angiographie