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In der VI. Medizinischen und dem Interdisziplinären Gefäßzentrum bieten wir eine Vielzahl von diagnostischen Untersuchungsverfahren an, die eine präzise und umfassende Analyse der Gefäßgesundheit ermöglichen. Unsere modernste Ausstattung und die Expertise unseres spezialisierten Teams gewährleisten eine exakte Diagnosestellung, die für die individuelle Behandlung und Betreuung unserer Patienten von entscheidender Bedeutung ist. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl an Untersuchungsverfahren vor, die zur Diagnose und Überwachung von Gefäßerkrankungen in unserer Klinik zum Einsatz kommen.
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Die Untersuchung auf pAVK dient der Diagnose von Durchblutungsstörungen in den Beinen oder Armen, die durch Verengungen oder Verschlüsse der Arterien verursacht werden. Zu den wichtigsten Diagnoseverfahren zählen die Messung des Knöchel-Arm-Indexes (ABI), bei dem der Blutdruck an Armen und Beinen verglichen wird, sowie die Doppler- und Duplex-Sonografie zur Darstellung des Blutflusses und der Gefäßstruktur. Ergänzend können Belastungstests und bildgebende Verfahren wie die MR- oder CT-Angiografie eingesetzt werden. Eine frühzeitige Diagnostik ermöglicht eine gezielte Behandlung zur Vermeidung schwerer Komplikationen wie Wundheilungsstörungen oder Amputationen.
Aneurysma

Die Untersuchung auf ein Aneurysma dient der Früherkennung und Beurteilung krankhafter Gefäßerweiterungen, die unbehandelt reißen und lebensbedrohliche Blutungen verursachen können. Hauptsächlich kommt die Duplex-Sonografie zum Einsatz, mit der die Gefäßwände und der Blutfluss detailliert dargestellt werden. Bei unklaren Befunden oder zur genaueren Beurteilung können CT-Angiografie oder MR Angiografie eingesetzt werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um das Wachstum eines Aneurysmas zu überwachen und rechtzeitig eine geeignete Therapie einzuleiten.
Nierenarterienstenose bei Bluthochdruck

Die Untersuchung auf eine Nierenarterienstenose dient der Diagnostik von Verengungen der Nierenarterien, die zu Bluthochdruck und einer eingeschränkten Nierenfunktion führen können. Häufig erfolgt die Diagnostik mittels moderner Bildgebungsverfahren wie der Duplex-Sonografie, bei der die Blutflussgeschwindigkeit und Gefäßstruktur mittels Ultraschall sichtbar gemacht werden. In speziellen Fällen können auch weiterführende Verfahren wie CT- oder MR-Angiografie eingesetzt werden. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und eine gezielte Therapie einzuleiten.
Carotisstenose

Die Untersuchung auf eine Carotisstenose dient der Diagnose von Verengungen der Halsschlagadern (Arteria carotis), die das Schlaganfallrisiko erhöhen können. Das zentrale Verfahren ist die Duplex-Sonografie, eine schmerzfreie Ultraschalluntersuchung, die die Gefäßwandstruktur und den Blutfluss sichtbar macht. Ergänzend können bildgebende Verfahren wie MR-Angiografie oder CT-Angiografie eingesetzt werden, um das Ausmaß der Stenose genau zu bestimmen. Eine frühzeitige Erkennung ermöglicht eine gezielte Therapie zur Vorbeugung schwerwiegender Komplikationen wie einem Schlaganfall.
Farbkodierte Duplexsonographie

Die Farbduplexsonographie ist die am häufigsten eingesetzte Bildgebung in unserem Gefäßzentrum. Wir setzen modernste Ultraschalltechnik verschiedener Hersteller ein, um Gefäßerkrankungen präzise und schmerzfrei zu diagnostizieren. Sie ermöglichen eine detaillierte Beurteilung von Arterien und Venen und gerne geben wir Ihnen live am Bildschirm einen erklärenden Einblick in Ihre Gefäße.
Kompressionssonographie der Venen
Zur Abklärung möglicher Venenthrombosen führen wir eine sog. duplexunterstütze vollständige Kompressionssonographie durch. Dabei werden die Arm- bzw. Beinvenen systematisch mit einem Schallkopf abgefahren und per Druck auf ihre Komprimierbarkeit geprüft – ein sicheres Zeichen für durchgängige, gerinnselfreie Venen. In der Abbildung links wird zur besseren Veranschaulichung die Vene in Blau und der benachbarten Arterien in Rot dargestellt, rechts wurde die Vene vollständig komprimiert.
Vektorflussultraschall

Der Vektorflussultraschall ist eine revolutionäre Technologie, die den Blutfluss in Gefäßen mit außergewöhnlich hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung in Zeitlupe sichtbar macht. Die präzise Darstellung der Blutströmung während eines einzelnen Pulsschlags macht ansonsten für das Auge unsichtbare Flussturbulenzen sichtbar und Auswirkungen auf die Gefäßwand messbar. Im Gefäßzentrum nutzen wir nicht nur diese hochmoderne Diagnostik, sondern forschen aktiv daran, die Methode zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten weiterzuentwickeln.
Akrale Oszillographie

Mit Hilfe kleiner Druckaufnehmer kann der Puls der Fingerendglieder aufgezeichnet werden. Die Untersuchung dient der Beurteilung von Strombahnhindernissen bis in die letzten kleinen Fingerarterien hinein. Dazu werden dem Patienten kleine Manschetten um die einzelnen Finger gelegt. Ergänzend zu dieser Untersuchung erfolgt eine Provokation der Durchblutungssituation an den Fingern mit Hilfe von Kälte, Wärme und einem gefäßerweiternden Medikament. Jeweils in Anschluss an die einzelnen Schritte werden die Pulskurven an den Fingern abgeleitet. Diese Untersuchungsmethode ist insbesondere bei einer Raynaudsymptomatik zur weiteren Diagnostik hilfreich.
Kapillarmikroskopie

Die Kapillarmikroskopie ist ein schmerzfreies, nicht-invasives Diagnoseverfahren, das zur Untersuchung kleinster Blutgefäße (Kapillaren) direkt unter der Haut dient. Mithilfe eines speziellen Mikroskops, das meist am Nagelfalz eingesetzt wird, lassen sich Struktur, Durchblutung und eventuelle Veränderungen der Kapillaren sichtbar machen. Die Untersuchung liefert wertvolle Hinweise auf Durchblutungsstörungen und Gefäßerkrankungen, etwa im Rahmen von rheumatologischen oder angiologischen Fragestellungen. Sie eignet sich besonders zur Früherkennung und Verlaufsbeobachtung von Erkrankungen wie dem Raynaud-Syndrom oder systemischen Autoimmunerkrankungen.
Raynaud-Syndrom

Die Untersuchung auf ein Raynaud-Syndrom dient der Abklärung von Gefäßreaktionen, bei denen es zu anfallsartigen Durchblutungsstörungen der Finger oder Zehen mit typischer Verfärbung kommt. Zur Diagnostik wird häufig die Kapillarmikroskopie eingesetzt, bei der kleinste Blutgefäße am Nagelfalz betrachtet werden. Ergänzend können Funktionsuntersuchungen wie die Kaltprovokationstestung erfolgen, um die Reaktion der Gefäße auf Kälte zu beurteilen. Zudem können Ultraschalluntersuchungen der Gefäße oder Laboranalysen zum Ausschluss von zugrunde liegenden Autoimmunerkrankungen hilfreich sein. Eine exakte Diagnose ermöglicht eine gezielte Therapie und eine Verbesserung der Lebensqualität.
Kontrastmittel-unterstützte Ultraschalluntersuchung

Die Kontrastmittel-unterstützte Ultraschalluntersuchung (CEUS) ist ein innovatives Verfahren zur präzisen Beurteilung von Gefäßen und Organen. Dabei wird ein spezielles, gut verträgliches Ultraschallkontrastmittel in die Vene injiziert, das Mikrobläschen enthält. Diese reflektieren die Ultraschallwellen und ermöglichen eine detaillierte Darstellung des Blutflusses und der Gefäßstruktur in Echtzeit. CEUS wird in der Angiologie zur Diagnose von Gefäßverengungen, Durchblutungsstörungen oder Gefäßanomalien eingesetzt. Das Verfahren zeichnet sich durch seine hohe Genauigkeit und den Verzicht auf ionisierende Strahlung aus und eignet sich besonders für Patienten, die keine Kontrastmittel mit Jod oder Gadolinium vertragen.
Verschlussplethysmografie

Die Verschlussplethysmografie ist ein Verfahren zur Messung der Durchblutung in Armen und Beinen. Dabei wird durch eine Blutdruckmanschette kurzzeitig der Blutfluss unterbrochen und anschließend die Wiederdurchblutung mithilfe sensibler Messgeräte aufgezeichnet. Die Untersuchung liefert wichtige Informationen über den Zustand der Blutgefäße und ermöglicht die Diagnose von Venenerkrankungen, z.B. dem postthrombotischen Syndromn.
Vaskulitis

Die Untersuchung auf eine Vaskulitis dient der Diagnose entzündlicher Gefäßerkrankungen, die zu Durchblutungsstörungen und Organschäden führen können. Zentrale diagnostische Verfahren sind die Farbduplex-Sonografie zur Beurteilung der Gefäßwände und des Blutflusses sowie die Kontrastmittel-unterstützte Ultraschalluntersuchung (CEUS) zur genaueren Darstellung entzündlicher Veränderungen. In speziellen Fällen kommen weiterführende bildgebende Verfahren wie die MR- oder CT-Angiografie zum Einsatz. Ergänzend können Laboruntersuchungen auf entzündliche Marker und Autoantikörper wichtige Hinweise liefern. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und eine gezielte Therapie einzuleiten.
Laufbanduntersuchung

Die Laufbanduntersuchung ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren zur Abklärung und Verlaufskontrolle der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Während die Patienten auf einem Laufband mit definierter Geschwindigkeit und Steigung gehen, werden Gehstrecke, Gehzeit und das Auftreten von Beschwerden, wie belastungsabhängige Schmerzen in den Beinen (Claudicatio intermittens), dokumentiert. Direkt vor und nach dem Test erfolgt die Messung des Knöchel-Arm-Indexes (ABI), um mögliche Verschlechterungen der Durchblutung unter Belastung zu erfassen. Die Untersuchung liefert wertvolle Informationen für die Therapieplanung und Erfolgskontrolle bei pAVK.