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Ich habe bei meinem 3 Monate alten Säugling beobachtet, dass er den Kopf immer nur auf eine Seite dreht? Was kann ich dagegen tun? 

Zuerst sollten Sie vom Kinderarzt abklären lassen, ob bei Ihrem Kind ein neurologisches oder gelenkmechanisches Problem vorliegt. In diesem Fall wäre eine physiotherapeutische, ggf. osteopathische Behandlung bei einem speziell ausgebildeten Kindertherapeuten anzuraten.

Ist das nicht der Fall und es handelt sich um eine reine Vorzugshaltung, können Sie als Eltern einige wichtige Vorkehrungen treffen.

  • Positionieren Sie das Kinderbett möglichst so im Zimmer, dass Ihr Kind den Kopf zur „ungeliebten“ Seite drehen muss, wenn die Bezugsperson das Zimmer betritt. Ein Mobile auf der entsprechenden Seite kann Ihr Kind ebenfalls animieren den Kopf dorthin zu drehen.
  • Reichen Sie beim Spielen die Spielsachen vermehrt von der nicht bevorzugten Seite an.
  • Bieten Sie die Bauchlage als Spielposition an, um die Nacken- und Stützmuskulatur zu stärken. Wegen der Gefahr des plötzlichen Kindstodes beim Schlafen in Bauchlage, jedoch nur, wenn ihr Kind wach ist.
  • Während des Schlafens in Rückenlage können Sie den Kopf Ihres Kindes auch mal auf die ungeliebte Seite drehen.
  • Beim Tragen Ihres Kindes auf dem Arm können Sie ausprobieren, ob es sich eher Ihnen oder lieber dem Raum zuwendet und es dann auf die entsprechende Seite nehmen.
  • Trinkt Ihr Kind aus der Flasche, können Sie es vor sich auf die Oberschenkel legen. So bleibt der Kopf in der Mitte und Ihr Kind entwickelt ein Gefühl für die Mittelposition des Kopfes. Bei älteren Kindern, die schon mit dem Löffel gefüttert werden, sollten Sie darauf achten, dass Sie vor dem Kind sitzen und ihm gerade das Essen anreichen. Auch das fördert die Körperwahrnehmung in Bezug auf die Mittelstellung des Kopfes. Dieses Vorgehen lässt sich auf viele andere Alltagssituationen übertragen, wie zum Beispiel Schnuller oder Trinkflasche anbieten.