Arbeitsgruppe Heart and Brain
Leitung: Prof. Dr. med. Stefan Baumann, PD Dr. med. Christian Fastner und Prof. Dr. med. Ibrahim Akin
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Inhalt
Unsere interdisziplinäre Arbeitsgruppe untersucht die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen Herz und Hirn. Kardiale und neurovaskuläre Erkrankungen haben im Kollektiv der betroffenen Patienten eine große Schnittmenge. Kardiale Embolien durch Vorhofflimmern oder ein persistierendes Foramen ovale sind für rund ein Viertel aller ischämischen Schlaganfälle verantwortlich. Darüber hinaus stellen kardiale Komplikationen bei Schlaganfallpatienten in der Akutphase die zweithäufigste Todesursache dar und sind mit einer schlechteren Prognose assoziiert. So wurde insbesondere für Schlaganfallpatienten mit Erhöhung des kardialen Troponins eine schlechtere funktionelle und Überlebens-Prognose nachgewiesen.
Wir untersuchen in diesem Kontext die Ätiologie einer den Schlaganfall begleitenden Troponin-Erhöhung, suchen Prädiktoren für das Vorliegen eines akuten Koronarsyndroms und entwickeln hieraus einen klinischen Algorithmus zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen in dieser Situation.
Die transiente globale Amnesie (TGA) ist – ähnlich der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie – eine stressassoziierte Störung. Zahlreiche Publikationen beschreiben gehäufte kardiale Ko-Erkrankungen bei Patienten mit einer TGA. Mit der Expertise beider Kliniken untersuchen wir die subklinische Koinzidenz einer TGA und kardialer Erkrankungen und die Rolle von Emotionen und Stress bei deren Entstehung.
Direkte orale Antikoagulanzien sind den Vitamin-K-Antagonisten in Effektivität und Sicherheit bei der Verhinderung embolischer Komplikationen des Vorhofflimmerns überlegen. Dennoch werden sie in bestimmten Patientengruppen immer noch unzureichenden angewendet und sind mit Limitationen behaftet. Wir widmen uns daher in einem dritten Schwerpunkt der Versorgungsrealität der kardialen Embolieprophylaxe. Hierbei untersuchen wir sowohl den Einsatz oraler Antikoagulanzien in der Versorgungsrealität als auch die Durchführung, Effektivität und Sicherheit des interventionellen Vorhofohrverschlusses in spezifischen Patientengruppen. In diesem Schwerpunkt werden auch Indikationsalgorithmen zum interventionellen Verschluss eines persistierenden Foramen ovale und zum Einsatz eines Eventrecorders zur Vorhofflimmerndetektion evaluiert.
Mitarbeiter Kardiologie
Prof. Dr. med. Ibrahim Akin
Prof. Dr. med. Stefan Baumann
PD Dr. med. Christian Fastner
Mathieu Kruska
Mitarbeiter Neurologie
Prof. Dr. med. Kristina Szabo
Prof. Dr. med. Angelika Alonso
Dr. med. Josephine Kraus
Teilnahme an multizentrischen Studien
CLEARANCE: Multizentrische, prospektive, randomisierte Studie, die den Einsatz des interventionellen Vorhofohrverschlusses bei Vorhofflimmern-Patienten mit stattgehabter intrakranieller Blutung gegen die klinische Standardtherapie vergleicht.
CLOSURE-AF: Multizentrische, prospektive, randomisierte Studie, die den Einsatz des interventionellen Vorhofohrverschlusses mit einer medikamentösen Standardtherapie bei Vorhofflimmern-Patienten mit hohem Schlaganfall- und Blutungsrisiko vergleicht (DZHK16; NCT03463317).
IMPROVE (International Multicenter Patent foRamen OVale & strokE): Ziel der Registerstudie ist es, die weltweite Behandlungsrealität zum PFO-Verschluss abzubilden (NCT04221815).
PRAISE (PRediction of Acute coronary Syndrome in acute Ischemic StrokE): Multizentrische, prospektive Beobachtungsstudie, deren Ziel es ist, unter Patienten mit einem ischämischen Schlaganfall und gleichzeitig vorliegender Troponin-Erhöhung diejenigen zu identifizieren, bei denen ein akutes Koronarsyndrom der Troponin-Erhöhung zugrunde liegt (DZHK19; NCT03609385).
LAARGE (Left-Atrium-Appendage Occluder Register – GErmany): Multizentrische, prospektive Beobachtungsstudie, die die Effektivität und Sicherheit des interventionellen Vorhofohrverschlusses in der klinischen Praxis evaluiert (NCT02230748).
Publikationen
1. Kruska M, Kolb A, Fastner C, Mildenberger I, Hetjens S, Kittel M, Behnes M, Akin I, Borggrefe M, Szabo K, Baumann S. Coronary Artery Disease in Patients presenting with Acute Ischemic Stroke or Transient Ischemic Attack and Elevated Troponin Levels. Front Neurol. 2022 (accepted)
2. Kruska M, Fastner C, Scheitz JF, Kolb A, Rutsch M, Papavassiliu T, Borggrefe M, Alonso A, Akin I, Szabo K, Baumann S. Troponin elevation in acute ischemic stroke-unspecific or acute myocardial infarction? : Diagnostics and clinical implications. Herz. 2021 Aug;46(4):342-351.
3. Grassl N, Baumann S, Kruska M, Fatar M, Akin I, Platten M, Borggrefe M, Alonso A, Szabo K, Fastner C. [Acute ischemic stroke and elevated troponin: Diagnostic work-up and therapeutic consequences]. Dtsch Med Wochenschr. 2021 Apr;146(8):534-541. doi: 10.1055/a-1308-7490. Epub 2021 Feb 26.
4. Eisele P, Baumann S, Noor L, El-Battrawy I, Ebert A, Gass A, Akin I, Kittel M, Platten M, Szabo K. Interaction between the heart and the brain in transient global amnesia. J Neurol. 2019 Dec;266(12):3048-3057
