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Allergie

Zöliakie-Diagnostik

Die Zöliakie ist eine Enteropathie die durch eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten, eines Bestandteils in Getreiden (Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Hafer) entsteht. Bei der Aufnahme von Gluten/ Gliadin im Dünndarm kommt es durch immunologische Prozesse zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Eine wesentliche Rolle spielen hierbei auch enzymatische Veränderungen bei der Proteineresorption, die ihrerseits Immunreaktionen auslösen können. Der fortgesetzte Entzündungsprozess führt dann letztlich zu einer dauerhaften Veränderung der Zotten der Darmschleimhaut mit der Folge, dass Nährstoffe zunehmend schlechter resorbiert werden können.

Da sich die Krankheitssymptome der Zöliakie nicht nur auf den Darm beschränken muss, kann sie auch als eine chronische Systemerkrankung angesehen werden. Im labormedizinischen Fokus steht der Nachweis von Antikörpern gegen die Gewebstransglutaminase bzw. den Gluteninhaltsstoff Gliadin.

Gewebstransglutaminase (tTG, EliA Celikey IgA/ IgG)

Die Gewebetransglutaminase (tTG) ist ein kalziumabhängiges Enzym, das die Quervernetzung zwischen Proteinen katalysiert. Die tTG ist mit Muskelzellen, Endothelzellen sowie Bindegewebe assoziiert und spielt im extrazellulären Matrixaufbau eine Rolle. In der Pathogenese der Zöliakie kommt zum Tragen, dass Gliadin als ein Substrat für Gewebstransglutaminase dienen kann.

Die Bestimmung von anti-Gewebetransglutaminase-Antikörpern kann zur Überwachung der Diäteinhaltung eingesetzt werden. Die Krankheitsaktivität korreliert mit der Höhe der Antikörperkonzentration. Ein Abfall der Antikörper-Titer bis unter die Nachweisgrenze ist bei strikter Einhaltung einer Gluten-freien Diät möglich, wenn auch nicht immer erreichbar.

Deamidierte Gliadinpeptide

Auch der Nachweis von Antikörpern gegen Gliadin wird in der Zöliakie-Diagnostik eingesetzt. Um eine höhere diagnostische Spezifität zu ermöglichen, wird auf deamidiertes Gliadin, eine spezielle Modifikation des Antigens getestet.

Bei Kindern und in der Frühphase der Erkrankung kann bereits eine Immunantwort gegen deamidierte Gliadinpeptide vorliegen, auch wenn noch keine Antikörper gegen Glutamintransaminase nachweisbar sind. Im Falle grenzwertiger Ergebnisse für Antikörper gegen Gewebstransglutaminase können Gliadin-Antikörper die Diagnose sichern.

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