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Neuromodulation

Die Neuromodulation oder auch funktionelle Neurochirurgie ist die jüngste Sektion in der Neurochirurgie. Sie befasst sich mit Bewegungsstörungen und Schmerzerkrankungen, aber auch mit Krampfleiden, psychiatrischen Erkrankungen und Spastik. Sie ist durch das zunehmende Verständnis der Hirnfunktionen und Schaltkreise innerhalb des Gehirns und Rückenmarks entstanden und kommt dann zum Einsatz, wenn diese nicht oder nicht mehr ausreichend durch Medikamente beeinflusst werden können.

In der UMM besteht innerhalb der Neurochirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. Etminan) eine eigene Sektion für Neuromodulation.

Typische Krankheitsbilder

Bewegungsstörungen:

  • Morbus Parkinson
  • Tremor-Erkrankungen (Zittern) mit verschiedenen Ursachen (v.a. sog. essentieller Tremor)
  • Dystonien (z.B. Torticollis (Schiefhals), Blepharospasmus/Meige-Syndrom, generalisierte Dystonie)

Schmerzsyndrome:

  • therapierefraktäre chronische Rücken- und/oder Beinschmerzen (Lumboischialgien)
  • chronische Schmerzen nach wirbelsäulenchirurgischen Eingriffen (sog. Postnukleotomiesyndrom/Failed-Back-Surgery-Syndrome)
  • nach Verletzung von Nerven (z.B. komplexes regionales Schmerzsyndrom) oder bei Nervenplexusläsionen
  • polyneuropathische Schmerzen (z.B. diabetische Polyneuropathie)
  • Schmerzen durch Durchblutungsstörungen bei Herzkrankheit (Angina Pectoris) und Gefäßkrankheit der Beine (pAVK)
  • Trigeminusneuralgie

Medikamentenresistente Epilepsie (Krampfleiden)

  • z.B. beim Lennox-Gestau-Syndrom

Schwere Spastik (Muskeltonussteigerung)

  • z.B. bei frühkindlicher Hirnschädigung, nach einem Schlaganfall oder bei der Multiplen Sklerose

Psychiatrische Erkrankungen:

  • Therapierefraktäre Depression
  • Therapierefraktäre Zwangsstörungen

Gemeinsam mit den Abteilungen beziehungsweise Kliniken für NeuroradiologieNeurologie und des Zentralinstituts (ZI) für Seelische Gesundheit Mannheim werden die Erkrankungen der Patienten mit Hilfe von modernsten diagnostischen Verfahren beurteilt und interdisziplinär diskutiert. Im Anschluss erfolgt die individuelle und ausführliche Beratung in der Spezialsprechstunde der Neurochirurgischen Klinik.

Therapien

Wir legen großen Wert darauf, dass Patient:innen vor jedem Eingriff individuell beraten und sämtliche operativen aber auch nicht-operativen Behandlungsalternativen besprochen werden. Sollte eine operative Therapie erforderlich sein, wird diese durch ein hochspezialisiertes und sehr erfahrenes Team von Neurochirurgen, Neurologen, Neuroanästhesisten und Neurophysiologen durchgeführt. Durch den Einsatz modernster Technologien können die Eingriffe der Neuromodulation so geplant werden, dass sie mit minimalem Risiko und schonend für die Patient:innen durchgeführt werden können. Alle angewandten Verfahren verfolgen das Ziel der Verbesserung der Lebensqualität.

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