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Therapeutische Apherese

Bei der Apherese (griech. = "wegnehmen, entfernen") werden über einen extrakorporalen Kreislauf pathogene Proteine, pathogene Zellen, proteingebundene pathogene Substanzen und toxische Stoffwechselprodukte aus dem Blut entfernt.

Wenn das pathogene Protein nicht direkt durch Adsorption aus dem Vollblut gebunden werden kann (Vollblutapherese), sondern nur aus dem zellfreien Plasma elimiert werden kann, ist dies durch den Einsatz von Plasmafiltern möglich.

Unselektive Plasmapherese

Bei der unselektiven Plasmapherese wird das über den Filter separierte Plasma verworfen und durch eine Substitutionslösung aus Humanalbumin und Elektrolyten oder Frischplasma ersetzt.

Selektive Plasmapherese

Bei der selektiven Plasmapherese wird das über den Filter separierte Plasma mittels Adsorption, Präzipation oder Filtration in einem Sekundärfilter oder Adsorber von dem pathogenen Protein befreit. Das gereinigte Plasma wird dem Patienten wieder zurückgegeben.

Immunadsorption

Darunter versteht man z.Z. die Bindung immunlogisch aktiver Moleküle an immobilisierte Aminosäuren, Peptide oder Proteine. Dieses Verfahren basiert auf der Adsorption spezifischer pathogener Antikörper bzw. bestimmter Proteinklassen im filtrierten Plasma.

Hämoperfusion

Bei der Hämoperfusion werden mit Hilfe einer Adsorbersubstanz pathogene Substanzen direkt aus dem Blut entfernt. Die Adsorbersubstanzen sind Aktivkohle oder Austauscherharze, die in einem Gehäuse oder einer Säule untergebracht sind.

Extrakorporale Leberersatztherapie

Es handelt sich um ein Entgiftungsverfahren, bei dem ein System ähnlich der Hämodialyse, die Entgiftungsfunktion der Leber übernimmt und damit das Überleben bei akutem Leberversagen für eine gewisse Zeit sicherstellt, bis die Leber sich erholt hat.

Über einen Dialysefilter, der für Albumine nicht passierbar ist, gelangen die albumingebundenen Toxine in ein albuminhaltiges Dialysat.
Dies wird über einen Dialysator, einen Aktivkohleadsorber und einen Anionenaustauscher geleitet, in denen die albumingebundenene Toxine gebunden und das Albumindialysat regeneriert werden.

Überweisungsgründe

Die Gründe, warum Patienten an einen Nierenspezialisten überwiesen werden, können sehr unterschiedlich sein u.a.

  • Akutes Nierenversagen, ein plötzlicher Verlust der Nierenfunktion
  • Chronisches Nierenversagen, es werden die Symptome einer abnehmenden Nierenfunktion diagnostiziert, häufig durch den Anstieg der Kreatinin-Werte erkennbar
  • Hämaturie (Blut im Urin, Rotfärbung) unter anderem bei entzündlichen Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis)
  • Proteinurie, Ausscheidung von Plasmaproteinen im Urin, beispielsweise bei primären oder sekundären glomerulären Erkrankungen
  • Chronische oder rezidivierende Harnwegsinfekte
  • Bluthochdruck, insbesondere Abklärung von sekundären Bluthochdruckursachen
  • Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts oder Säure-Basen-Haushalts

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