Um die „Highly Cited Researchers“ zu ermitteln, wertet das US-Unternehmen Clarivate jedes Jahr die von ihm betriebene Datenbank Web of Science aus. Die Datenbank umfasst wissenschaftliche Publikationen aus einem breiten Fächerspektrum. Die Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg ist mit drei ihrer Wissenschaftler in der aktuell veröffentlichten Liste der Highly Cited Researchers 2025 vertreten.
Zitationen sind in der Wissenschaft ein Indikator für die Bedeutung von Publikationen und die Qualität einer wissenschaftlichen Arbeit: Wird sie häufig zitiert, erzielt sie internationale Sichtbarkeit. Wer sich auf der Liste der meistzitierten Wissenschaftler wiederfindet, dessen Arbeiten gelten daher als anerkannt und es wird ihm ein signifikanter Einfluss unter den Kollegen bescheinigt. Die Liste gilt auch als maßgeblicher Standard für den internationalen Vergleich von Institutionen und Universitäten.
In die Liste werden Forschende aufgenommen, deren wissenschaftliche Arbeiten zu dem einen Prozent der weltweit am häufigsten zitierten Veröffentlichungen in ihrem Fachbereich gehören oder die über mehrere Fachdisziplinen hinweg eine hervorragende Publikationsleistung erzielt haben (Kategorie Cross-Field). Die drei zu den meistzitierten Wissenschaftlern zählenden Mitglieder der Medizinischen Fakultät Mannheim gehören verschiedenen Fächern an und haben ihre herausragenden Publikationsleistungen alle in der Kategorie Cross-Field erzielt.
Prof. Dr. Dr. Tobias Banaschewski ist stellvertretender Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) und Ärztlicher Direktor der dortigen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters sowie Inhaber der gleichnamigen Professur an der Medizinischen Fakultät Mannheim. Er ist auch im vergangenen Jahr schon als Highly Cited Researcher ausgezeichnet worden.
Professor Banaschewski erforscht die Entwicklungsverläufe der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) und assoziierter psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen, ihre Ursachen und neurobiologischen Mechanismen sowie die Entwicklung individueller Behandlungsmöglichkeiten und erarbeitet dazu evidenzbasierte klinische Leitlinien. Diese Themen werden durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit in nationalen als auch internationalen Forschungsnetzwerken bearbeitet.
Prof. Dr. Andreas Linkermann ist Direktor der V. Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Mannheim, mit den Schwerpunkten Nephrologie und Transplantationsmedizin, Endokrinologie, Rheumatologie und Pneumologie, Leiter des Transplantationszentrums sowie Inhaber der Professur für Innere Medizin, insbesondere Nephrologie, an der Medizinischen Fakultät Mannheim. Professor Linkermann wurde zum fünften Mal in Folge als Highly Cited Researcher identifiziert und war zuvor mehrfach als Top Reviewer in verschiedenen Disziplinen ausgezeichnet worden.
Die Transplantationsmedizin ist ein wichtiger Schwerpunkt des Nierenspezialisten. Wissenschaftlich befasst sich Professor Linkermann mit Ursachen von Entzündungsprozessen in der Transplantationsimmunologie, dem akuten Nierenversagen und mit zellulären Mechanismen, die zu Gewebenekrosen und den damit verbundenen Entzündungsantworten führen.
Prof. Dr. Michael Platten ist Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim und Sprecher des Mannheim Comprehensive Neuroscience Campus an der Medizinischen Fakultät Mannheim sowie Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Neuroimmunologie und Hirntumorimmunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum. Darüber hinaus ist er aktuell Präsident der European Association of Neuro-Oncology. Professor Platten belegt seit 2019 bereits zum fünften Mal einen Platz als Highly Cited Researcher.
Professor Platten entwickelt spezifische zelluläre Immuntherapien gegen sogenannte Gliome, eine der tödlichsten Formen von Hirntumoren. Mit Hilfe moderner bioinformatischer und molekularbiologischer Werkzeuge ist es ihm und seinem Team gelungen, Impfstoffe zu entwickeln, mit denen sie die körpereigene Abwehr mobilisieren können, sehr präzise gegen veränderte Proteine vorzugehen, die das Tumorwachstum antreiben. Die Immuntherapien sollen möglicherweise auch gegen andere Krebsarten eingesetzt werden.
„Ich freue mich sehr, dass drei von insgesamt 363 der am häufigsten zitierten Wissenschaftler aus Deutschland Mitglieder unserer Fakultät sind. Außerdem stellen wir damit auch drei von insgesamt 16 Wissenschaftlern der Universität Heidelberg, die diese besonderen Publikationsleistungen erbracht haben. Das ist ein toller Beleg für die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit unserer vergleichsweise kleinen Fakultät“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim, Professor Dr. Sergij Goerdt.
Highly Cited Researchers, Medizinische Fakultät Mannheim
Prof. Dr. Dr. Tobias Banaschewski
Stellvertretender Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit und Ärztlicher Direktor der dortigen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Prof. Dr. Andreas Linkermann
Direktor der V. Medizinischen Klinik und Leiter des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Mannheim
Prof. Dr. Michael Platten
Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim und Sprecher des Mannheim Comprehensive Neuroscience Campus an der Medizinischen Fakultät Mannheim sowie Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Neuroimmunologie und Hirntumorimmunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum
Highly Cited Researchers
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