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Naeotom Alpha: Neue Ära der Computertomographie

Eine geringere Strahlendosis, blitzschnelle Untersuchungsprotokolle und ein für herkömmliche CT-Scanner unerreichbarer Sprung in der Bildqualität sind die unschlagbaren Argumente des neuen hochauflösenden Computertomographen (CT) an der UMM.

Ende 2021 ist der Naeotom Alpha an der Universitätsmedizin Mannheim im Rahmen des Photon-Counting-CT Konsortiums Baden-Württemberg (PC3) in Betrieb genommen worden. Er ist der erste quantenzählende CT-Scanner weltweit und zu diesem Zeitpunkt eines von nur rund 20 Geräten dieser radikal neuen, innovativen CT-Technologie.

Quantensprung in der Technologie

Herzstück ist ein CT-Detektor, der Röntgenenergie direkt in digitale Impulse umwandeln kann. Damit entfällt der Zwischenschritt über die Umwandlung in Licht. 15 Jahre Entwicklungsarbeit hat das Unternehmen Siemens Healthineers in die neue CT-Technologie investiert. Mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 250 Millisekunden und ausgestattet mit zwei Röntgenröhren und Detektoren, fertigt Naeotom Alpha im Bruchteil einer Sekunde 3D Bilder an, die direkt digital ausgewertet werden können.

Hohe Diagnosesicherheit, geringe Belastung

Bewegungsartefakte werden verringert und die ultrahoch auflösende, dreidimensionale Darstellung ermöglicht es, selbst die kleinsten Äste der peripheren Koronararterien des Herzens hervorragend beurteilen und den Grad einer Gefäßverengung besser einschätzen zu können.

„Mit dem Naeotom Alpha können wir die Dosis pro Scan um 30 bis 40 Prozent reduzieren“, stellt PD Dr. med. Meike Weis aus der Kinderradiologie heraus. „Dies kommt vor allem unseren kleinsten Patientinnen und Patienten zugute, für die eine geringe Strahlenbelastung und hochauflösende Bildgebung besonders wichtig ist.“ In gleichem Maße profitieren von der revolutionären Technologie auch Patienten mit Krebs, die mehrfach im CT untersucht werden müssen.

„In der Krebsdiagnostik erlaubt uns die neue Technologie, unterstützt durch künstliche Intelligenz, bessere Vorhersagen zu treffen, etwa wie schwer eine vorliegende Krebserkrankung ist und ob ein Tumor auf die Therapie anspricht“, berichtet Professor Dr. med. Stefan Schönberg, Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin.

Der Naeotom Alpha forciert im Verbund mit Freiburg und Tübingen auch die Kontrastmittelforschung. „Wir arbeiten daran, Kontrastmittel zu entwickeln, die unterschiedliche Strukturen sichtbar machen und gegebenenfalls gleichzeitig eingesetzt werden können, damit wir die Zahl der CT-Scans reduzieren können“, erläutern Dr. med. Isabelle Ayx und PD Dr. med. Matthias Frölich von der Forschungsgruppe Computergestützte Bilddatenanalyse.

(Dieser Artikel stammt aus dem Jahresbericht 2021.)