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Kreuzbandruptur

Das vordere Kreuzband verläuft vom inneren Unterschenkelplateau zur hinteren äußeren Oberschenkelrolle und ist gemeinsam mit dem hinteren Kreuzband für die Stabilität des Kniegelenks verantwortlich.

Ursachen

Am häufigsten führt eine Kombination aus einem Verdreh- und Beugetrauma zu Verletzungen des vorderen Kreuzbands. Während es bei Kindern meist zu einem knöchernen Ausriss kommt, reißt bei Erwachsenen das vordere Kreuzband im Bandverlauf.

Diagnostik

Manche Patienten berichten von einem lauten Krachen. Meistens bemerkt man ein Reißen im Kniegelenk, gefolgt von Schmerzen und Schwellung, Bewegungs- und Belastungseinschränkungen. Später kommt es dann zu einem Instabilitätsgefühl des Kniegelenks.

Nach der genauen Analyse des Unfallmechanismus und der aktuellen Beschwerden erfolgt eine klinische Untersuchung. Eine frische Verletzung kann wegen der Schmerzen nur schwierig untersucht werden.

Bei älteren Verletzungen gelingt die Beurteilung deutlich einfacher. Es werden Röntgenaufnahmen zum Ausschluss von knöchernen Verletzungen durchgeführt. Meist wird zum Ausschluss von Begleitverletzungen – oder bei eingeschränkter Beurteilbarkeit – eine Kernspintomographie des Kniegelenks durchgeführt.

Therapie

Bei der Entscheidung zu einer OP sind viele Faktoren abzuwägen und gemeinsam mit dem Patienten zu besprechen. Entscheidungskriterien für oder gegen eine Operation sind:

  • das Ausmaß der Instabilität
  • das subjektive Instabilitätsgefühl
  • Begleitverletzungen
  • Alter des Patienten
  • Vorschädigung des Kniegelenks
  • die berufliche Anforderung und die weiter angestrebte sportliche Betätigung

Ein instabiles Gelenk führt zu einer subjektiven Beeinträchtigung. Aus vielen Untersuchungen, auch über längere Zeiträume, ist bekannt, dass bei fehlendem vorderem Kreuzband andere Stabilisatoren des Kniegelenks, wie Menisci, vermehrt verletzt werden. Folge der rupturbedingten Instabilität ist eine frühzeitige Arthrose des Kniegelenks.

Kreuzband-OP

Die vordere Kreuzbandplastik ist eine sehr häufig durchgeführte OP und weist eine Erfolgsrate von über 90 Prozent auf. Zu der vor dem Unfall ausgeübten Sportart kann sehr häufig zurückgekehrt werden.

Eine Ersatzplastik des vorderen Kreuzbands muss nicht notfallmäßig operiert werden. In unserem Haus ersetzen wir das vordere Kreuzband arthroskopisch assistiert, so dass nur drei kleine Schnitte notwendig sind.

Dabei wird ein körpereigenes Sehnentransplantat aus dem mittleren Drittel der Kniescheibensehne, der Quadrizepssehne, oder der Beugesehne entnommen. Nachdem Bohrkanäle im ursprünglichen Verlauf der Sehne am Oberschenkel- und Unterschenkelknochen angelegt wurden, wird das Transplantat unter arthroskopischer Sicht eingezogen. Die Fixation erfolgt meist mit einer Schraube oder einer Platte. In der gleichen Sitzung werden Meniskus- und Knorpelverletzungen behoben.

Nachbehandlung

Speziell beim Ersatz des vorderen Kreuzbands ist die intensive Nachbehandlungszeit mit postoperativer Bewegungseinschränkung zu erwähnen. Langfristig kann eine Überdehnung des Implantats mit einer erneuten Instabilität auftreten.

Die Rehabilitation erfolgt frühfunktionell mit einer Schiene, die für die ersten vier Wochen auf 90 Grad Beugung eingeschränkt ist sowie begleitend intensiver ambulanter Physiotherapie. Bis zur aktiven muskulären Stabilisierung des Kniegelenks (nach ca. vier Wochen) sollten Sie an Unterarmgehstützen laufen. Sportarten wie Schwimmen und Radfahren können nach ca. drei Monaten durchgeführt werden, Kontaktsportarten nach neun Monaten.

Klinikaufenthalt & Arbeitsunfähigkeit

Der stationäre Aufenthalt dauert drei bis fünf Tage. Bei einem sitzenden Beruf müssen Sie mit einer Arbeitsunfähigkeit von ca. zwei bis drei Wochen rechnen, bei einer stehenden oder körperlich belastenden Tätigkeit von ca. zwei bis drei Monaten.

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