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Karpaltunnelsyndrom

Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um ein sogenanntes Nervenkompressionssyndrom, d. h. der Nervus medianus, ein besonders kräftiger Nerv, der für das Gefühl der ersten dreieinhalb Finger jeder Hand und teilweise für die Beweglichkeit des Daumens verantwortlich ist, wird in Höhe Handgelenk und Handfläche von einem derben Bindegewebsband (Karpalband) eingeengt. Diese Einengung des Nervens verursacht Missempfindungen.

Symptome

  • Schmerzen, Kribbeln oder Einschlafgefühl der ersten drei Finger oder sogar der gesamten Hand
  • Taubheitsgefühl, feine Arbeiten mit Zeigefinger und Daumen können nicht schmerzfrei ausgeübt werden
  • Gegenstände fallen aus der Hand, Ungeschicklichkeit bei der Verrichtung von häuslichen Tätigkeiten
  • durch Hängenlassen, Ausschütteln oder Massieren der Hand bessern sich die Beschwerden für kurze Zeit
  • der Daumenballen ist etwas eingefallen und nicht mehr so kräftig

Ursachen

Die Ursachen dieser Erkrankung sind nicht vollständig geklärt. Sie können innerhalb und außerhalb des Karpaltunnels, in dem der Nerv verläuft, liegen. Gelegentlich tritt das Karpaltunnelsyndrom auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auf.

Therapie

Im Anfangsstadium kann die Erkrankung konservativ, z. B. durch Ruhigstellung oder die Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Meist ist jedoch eine Operation unumgänglich, wenn die oben angeführten Symptome vorliegen und auch der Neurologe durch Messungen eine Veränderung an den Nerven festgestellt hat.

Operative Therapie

In der bisher üblichen Operationstechnik muss man sich über einen Hautschnitt in der Handfläche Zugang zu dem oben beschriebenen derben Bindegewebsband verschaffen, um es zu durchtrennen.

Es gibt mehrere endoskopische Operationsverfahren. Bei der endoskopischen, minimalinvasiven Operationstechnik nach Agee z. B. ist ein ein bis 1,5 Zentimeter kleiner Hautschnitt in Handgelenkshöhe erforderlich.

Der Eingriff selbst dauert ca. zehn Minuten und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Durch einen kleinen Hautschnitt wird das Endoskopieröhrchen mit dem Messer an der Spitze in den Karpalkanal eingeführt. Das Messer wird ausgefahren und das Karpalband unter Sicht vollständig durchschnitten.

Die dabei entstehende Lücke heilt vollständig zu, das Band ist durch den Eingriff aber erweitert und drückt nicht mehr auf den Nerv. In ganz seltenen Fällen ist das Karpalband nicht eindeutig mit dem Endoskop zu erkennen, sodass der Nerv durch einen etwas größeren Schnitt freigelegt werden muss.

Operationsgerät

Das Gerät besteht aus einem Handgriff, einem Messervorsatz und einer Optik mit Videokamera. An der Spitze des Vorsatzes kann ein kleines Messer ausgeklappt werden. Der Vorsatz wird unter das Karpalband geschoben. Auf dem Bild, das auf einen Monitor übertragen wird, kann man sehr gut die Fasern des Bands erkennen und mit dem Messer exakt durchtrennen.

Nach der Operation

In der ersten Zeit nach der Operation kann nach wie vor eine Gefühlsstörung in der operierten Hand verspürt werden. Ein Nerv, der über Monate oder gar Jahre geschädigt wurde, kann sich nicht von heute auf morgen erholen.

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