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Bösartige Knochentumoren

Aufgrund der kräftigen Weichteilüberdeckung fallen bösartige Knochentumoren oft erst in fortgeschrittenen Stadien – durch belastungsunabhängige, häufig nächtliche Schmerzen oder Schwellungen – auf.

Vor wenigen Jahrzehnten war die Amputation, der von bösartigen Knochentumoren befallenen Extremitäten, die einzige Chance auf Heilung. Heute ist es dank moderner Implantate möglich, ganze Gelenke oder Knochen unter Erhalt der Extremitäten zu ersetzen.

Große Bedeutung bei der Behandlung von Knochentumoren kommt der sogenannten multimodalen Therapie aus Operation, Strahlen- und Chemotherapie zu, welche durch Spezialisten der verschiedenen Fachrichtungen in unserer Klinik direkt vor Ort durchgeführt werden kann.

Osteosarkom

Osteosarkome sind die häufigsten soliden bösartigen Knochentumoren. Sie fallen durch belastungsunabhängige Schmerzen und Schwellungen – leider meist erst bei fortgeschrittenem Größenwachstum – auf. Am häufigsten betroffen sind Knie-, Hüft- und Schultergelenk, seltener das Becken und die Wirbelsäule.

Die Patienten sind bei Feststellung des Tumors meist unter 20 oder über 60 Jahre alt. Die Fernmetastasierung erfolgt in erster Linie auf hämatogenem Weg in die Lunge und das Skelett.

Osteosarkome werden nach den Vorgaben des COSS-Protokolls therapiert. Die Zehn-Jahres-Überlebensprognose bei Osteosarkomen der Extremitäten liegt zwischen 60 und 70 Prozent, bei stammbetonten Osteosarkomen (Wirbelsäule, Becken) bei ca. 30 Prozent.

Chondrosarkom (CS)

Chondrosarkome sind die zweithäufigsten soliden bösartigen Knochentumoren. Am häufigsten betroffen sind Kniegelenk, Hüft- und Schultergelenk, seltener das Becken und die Wirbelsäule.

Die Patienten sind bei Feststellung des Tumors meist unter 20 oder über 60 Jahre alt, sie klagen über Schmerzen und Schwellungen des betroffenen Skelettabschnitts. Ein einfaches Röntgenbild kann häufig den Verdacht auf ein Chondrosarkom bestätigen.

Der einzige kurative Therapieansatz besteht in der kompletten chirurgischen Entfernung, da es aufgrund der fehlenden Chemo- und Strahlensensibilität der klassischen Chondrosarkome an anderen Therapieoptionen mangelt.

Lediglich bei chirurgisch nicht mehr therapierbarem Wiederauftreten kommen intensitätsmodulierte Bestrahlungsprotokolle als letzter Versuch zur Anwendung, häufig ebenfalls mit schlechten Ansprechraten.

Ausnahmen bilden die Behandlungen von dedifferenzierten Chondrosarkomen nach dem COSS-Protokoll und mesenchymalen Chondrosarkomen nach dem CESS-Protokoll. Sie haben geringen Erfolg, vermutlich aufgrund von histologischen Parallelen zum Osteo- bzw. Ewingsarkom.

Chordom

Dieser langsam wachsende Tumor mit einem Altersgipfel zwischen dem dritten und sechsten Jahrzehnt und einer ca. zweifach höheren Bevorzugung des männlichen Geschlechts, tritt generell selten auf, bildet allerdings den häufigsten bösartigen soliden Tumor der Wirbelsäule.

Er befällt in der überwiegenden Mehrzahl das Kreuzbein und die Schädelbasis, selten auch die Halswirbelsäule. Auffälliges unspezifisches Leitsymptom ist der Rückenschmerz. Neurologische Begleitsymptome treten erst in fortgeschrittenen Stadien auf.

Die Therapie erfordert die operative Entfernung in weitest möglichen Grenzen, weshalb oft Nervenwurzeln geopfert werden müssen. Es zeigen sich Fünf-Jahres-Überlebensraten von ca. 80 Prozent. Die Problematik des Tumors besteht überwiegend im Wiederauftreten mit Streuung entlang der chirurgischen Zugangswege.

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