PICS-Ambulanz

Dank moderner intensivmedizinischer Behandlungsmöglichkeiten können heute immer mehr Patient:innen auch nach schweren Erkrankungen und langem Intensivaufenthalt nach Hause zurückkehren. Bei vielen Betroffenen und ihren Familien bestehen jedoch auch nach Entlassung anhaltende körperliche, psychische und kognitive Einschränkungen – das Post Intensive Care Syndrom (PICS).

Diese Folgen erschweren häufig Alltag, Teilhabe und berufliche Wiedereingliederung und gehen mit einer reduzierten Lebensqualität einher. Oft stehen neuro-psychologische Defizite im Vordergrund, z. B. verminderte Belastbarkeit, Angststörungen oder depressive Symptome, sowie kognitive Störungen wie Konzentrations- oder Gedächtnisprobleme. Viele Patient:innen entwickeln zudem eine teils ausgeprägte Muskelschwäche; auch Hör-, Seh- und Schluckstörungen können auftreten. PICS erfordert daher häufig eine umfassende, strukturierte medizinische Nachsorge – ein Schwerpunkt unserer Ambulanz.

Hier setzt die PICS-Ambulanz an: Wir bieten eine spezialisierte, interdisziplinäre Nachsorge, in der verschiedene Fachdisziplinen und Berufsgruppen eng zusammenarbeiten. Ziel ist es, Beschwerden frühzeitig zu erkennen, gezielt zu behandeln und Patient:innen sowie Angehörige auf dem Weg zurück in ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu unterstützen.

Auch Angehörige können nach einer Intensivbehandlung erheblich belastet sein (PICS-F: Post Intensive Care Syndrome – Family), z. B. durch Erschöpfung, Angst, depressive Symptome, Schlafstörungen oder Überforderung. Daher beziehen wir die Familie ausdrücklich ein und bieten je nach Bedarf Beratung, Orientierung und weiterführende Unterstützung.