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Therapie

Wir nutzen grundsätzlich minimal-invasive Methoden und behandeln daher immer so schonend wie möglich auf Basis standardisierter und regelmäßig aktualisierter Behandlungspläne. Unsere minimal-invasiven Eingriffe werden entweder ultraschallgesteuert durch kleine Hohlnadeln oder als so genannte "Schlüsselloch-Chirurgie" durch ein bis drei kleine Operationsröhrchen durchgeführt (fetoskopische Chirurgie). Die Instrumente haben je nach Eingriff nur einen Außendurchmesser von ein bis fünf Millimetern.

Unsere minimal-invasiven Behandlungstechniken sind die Hauptalternative zur so genannten "offenen Fetalchirurgie". Dabei werden der Bauch der Schwangeren und ihre Gebärmutter über längere Schnitte eröffnet, um das Ungeborene erreichen und behandeln zu können. Diese sehr invasive Methode vermeiden wir grundsätzlich.

Für die meisten Eingriffe genügt eine örtliche Betäubung der mütterlichen Bauchwand und Gebärmutter. Falls diese Option auch für Sie in Frage kommt, kann Ihr Partner Sie während des Eingriffs begleiten und unterstützen. Für aufwändigere Operationen nutzen wir ein speziell entwickeltes Narkoseprotokoll, das sowohl für Sie als auch für Ihr Kind wenig belastend und sehr sicher ist.

Ablauf der Behandlung

Unsere Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland werden uns von ihren Ärztinnen und Ärzten zugewiesen oder kommen aus eigener Initiative an unser Zentrum – zunehmend auch aus dem Ausland. Wenn die Diagnose einer schweren Erkrankung bei einem ungeborenen Kind gestellt wird, ist wegen der Gesundheit des eigentlichen Patienten – Ihres Babys – fast immer Eile geboten. Daher vergeben wir unsere Termine zur ambulanten Vorstellung oder stationären Aufnahme entsprechend sehr schnell.

Zuweisende Ärzte oder betroffene Schwangere können sich jederzeit per E-Mail an thomas.kohl@remove-this.umm.de oder telefonisch unter 0175 597 12 13 an das DZFT wenden. Notfallmäßige Aufnahmen innerhalb und außerhalb der Dienstzeiten, am Wochenende und feiertags sind über den Kreißsaal grundsätzlich immer möglich: Telefon 0621/383-2290.

Montags bis freitags stellen sich unsere Patienten zunächst in der Pränataldiagnostik vor. Nach einem ausführlichen Fehlbildungsultraschall klären wir Sie umfassend über die Erkrankung Ihres Kindes und deren Prognose auf. Außerdem beraten wir Sie über den wahrscheinlichen Verlauf der Geburt und informieren Sie über die regulären anschließenden Behandlungsmaßnahmen durch Kolleginnen und Kollegen anderer Fachbereiche. Sofern die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind, stellen wir im Anschluss daran die bei uns angebotenen Therapieoptionen vor. Darüber hinaus können Sie sich von erfahrenen Kinderärztinne und -ärzten beraten lassen. Diese klären Sie über mögliche weitere Vorgehensweisen und das zu erwartende Befinden Ihres Kindes auf.

Unser Ziel ist es, Ihnen als werdende Eltern eines erkrankten Kindes beide Alternativen vorzustellen: Die in Ihrem Fall bisher übliche Vorgehensweise zur nachgeburtlichen Behandlung sowie die Chancen, die Ihr Kind durch eine vorgeburtliche Therapie hat, im Vergleich mit den entsprechenden Risiken für Komplikationen bei Mutter und Kind. Selbstverständlich bieten wir auch Untersuchungen nach dem Gendiagnostikgesetz, psychosoziale Beratung und Informationen zur Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs an. Grundsätzlich bemühen wir uns, Ihnen eine möglichst lange Bedenkzeit zu ermöglichen.

Unsere fetalchirurgischen Patienten versorgen wir in enger Kooperation mit der Frauenklinik der Universitätsmedizin Mannheim. Für eine optimierte Versorgung basiert unsere Zusammenarbeit auf standardisierten Managementplänen.

Geburt und postnatale Versorgung der Kinder nach fetalchirurgischem Eingriff

Nach einer vorgeburtlichen Behandlung kann die Versorgung unserer kleinen Patienten nach der Geburt direkt am Universitätsklinikum Mannheim – mit seiner renommierten Klinik für Neonatologie – weitergeführt werden. Ist für die Erkrankung Ihres Kindes eine weitergehende spezielle Versorgung nötig, steht eine große Anzahl weiterer Spezialisten (Kinderchirurginnen und -chirurgen, Neurochirurginnen und -chirurgen, etc.) bereit.

Nach Ende Ihres stationären Aufenthalts unterstützen wir Sie bei der Planung und Durchführung der notwendigen medizinischen Nachsorgeuntersuchungen.

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