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Arbeitsgruppe Hepatologie (Prof. Dr. Dr. Andreas Teufel)

Forschungsschwerpunkt

Wissenschaftlicher Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die molekularbiologische Charakterisierung und bioinformatischen Modellierung von Lebererkrankungen. Ferner bringt sich die Arbeitsgruppe in vielfältige Projekte der Digitalisierung im Gesundheitswesen ein.

Angefangen von den Fettleber- und autoimmunen Lebererkrankungen über die Entwicklung der Leberfibrose bis hin zu Lebertumoren, entstehen aus der engen Verzahnung von Molekularbiologie und informatischen Methoden komplexe Modelle der Krankheitsentstehung. Die klinische Anwendung dieser Modelle liegt in der Prognoseabschätzung chronischer Lebererkrankungen oder Vorhersage des Medikamentenansprechens. 

In den letzten Jahren hat die Arbeitsgruppe mit PDGF-B-, TGFβ1-, Ldb1-, Dkk2-, MMP9- und MMP13-genveränderten Tieren an diversen murinen Modellen eine Bedeutung der jeweiligen Genveränderung für die Leberfibroseentstehung und/oder Leberkarzinogenese zeigen können. Die entsprechenden Techniken und das notwendige know-how zur Generierung und Analyse genveränderter Mausmodelle sind in der Arbeitsgruppe vorhanden. Durch die simultane biochemische Charakterisierung der mannigfaltigen molekularen Veränderungen verschiedener biologischer Ebenen (DNA, Methylierungen, RNA, Protein etc.), bioinformatischer Hypothesengenerierung und iterierende Validierung entsprechender Konzepte im Labor wird derzeit an einem tumorbiologisches Gesamtkonzept der Entwicklung von Lebertumoren gearbeitet.

Abbildung: Netzwerk differentiell regulierter Gene in Dkk2 Knock out Tieren mit erhöhter Suszeptibilität für die Entwicklung eines HCC. Validierung der Expression zentraler Gene mittels RT-PCR.

In einem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Chinesische National Science Foundation geförderten Forschungskonsortium mit der Arbeitsgruppe Prof. Li am National Reference Laboratory for Infectious Diseases, Hangzhou / China, wird der Einfluss von Bakterien des Darms, dem Mikrobiom, auf die Entstehung und den Verlauf von Lebererkrankungen untersucht.

Abbildung: Kick-off meeting des Forschungskonsortiums mit der Arbeitsgruppe Prof. Li am National Reference Laboratory for Infectious Diseases, Hangzhou/ China zum Einfluss des Mikrobioms auf die Entstehung und den Verlauf von Lebererkrankungen.

Mit der Klinischen Kooperationseinheit (KKE) Healthy Metabolism ist die Arbeitsgruppe auch an der Medizinischen Fakultät Mannheim in die Untersuchung des Mikrobioms auf die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) eingebunden. Neben der Erforschung molekularer Marker der Erkrankung dient diese KKE auch der Evaluation innovativer klinischer Versorgungsstrukturen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf digitale Versorgungsstrukturen und sensorbasierter Vernetzung von Patientinnen und Patienten mit dem Universitätsklinikum Mannheim.

In diesem Kontext ist die Arbeitsgruppe auch federführend in den Aufbau des Baden-Württembergisch Zentrum für Digitale Früherkennung und Prävention eingebunden. Ziel dieser Bemühungen ist eine Reduktion der Sterblichkeit und Morbidität infolge großer Volkskrankheiten durch Methoden der Künstlichen Intelligenz bei der Auswertung von molekularen und bildgebenden Markern.

BW-ZDFP: Video

Schließlich bringt die Arbeitsgruppe Ihre klinisch-hepatologische und informatische Expertise federführend in den Use Case Fettleber des BMBF geförderten LeMeDaRT Konsortiums ein. Dieses Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, die Expertise aus den Bereichen Public Health, Primärversorgung, Versorgungsforschung, Prävention, Gesundheitsökonomie und Medizinische Informatik in ausgewählten klinischen Forschungsaktivitäten zu integrieren. Dabei sollen insbesondere, die richtigen medizinischen Daten zum richtigen Zeitpunkt während der Patientenreise durch die Sektoren des Gesundheitssystems so bereitgestellt werden, dass es den Patientennutzen und die Effizienz des Systems maximiert. 

Teile dieser Digitalisierungsaspekte werden schließlich in einem durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und die Else Kröner-Fresenius Stiftung geförderten Klinikpartnerschaftsprogramm mit der Universidad de Antioquia in Medellin, Kolumbien ausgerollt. Eine digitale hepatologische Versorgung von stark unterversorgten Regionen wie z.B. der Amazonasregion verbessern zum einen die medizinische Versorgung vor Ort, dienen aber auch der Etablierung digitaler Technologien, die wiederum auch in Deutschland zukunftsträchtig sind.

Kontextspalte

Ansprechpartner



Publikationen

Publikationen der Arbeitsgruppe finden Sie unter pubmed.


Drittmittelförderung

  • Sino-German Center for Research Promotion (SGC); Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) National Natural Science Foundation of China (NSFC).
  • Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg
  • Alexander von Humboldt Stiftung, Bonn
  • Stiftung Biomedizinische Alkoholforschung
  • Gilead Sciences Inc., Foster City, CA, USA
  • IPSEN Pharma GmbH, München
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
  • Else Kröner-Fresenius-Stiftung