Bildgestützte Radiotherapie
Voraussetzung für die präzise Applikation hoher Strahlendosen auf definierte Zielvolumina ist die zuverlässige, reproduzierbare Patientenpositionierung. Räumliche Fehlbestrahlungen können eine Reduktion der Zielvolumendosis und gleichzeitig eine Erhöhung der Dosis an den kritischen Normalgeweben, wie zum Beispiel Rektum und Blase bei der Bestrahlung der Prostata, zur Folge haben.
Darüber hinaus erfordert eine Positionierungsvariabilität das Hinzufügen entsprechender Sicherheitssäume zum Bestrahlungszielvolumen. Diese Sicherheitssäume enthalten Normalgewebe, das der verschriebenen (hohen) Zielstrahlendosis ausgesetzt wird. Neben der möglichen Patientenfehlpositionierung, die durch geeignete Fixierungsverfahren minimiert werden kann, ist hierbei insbesondere auch die Lagevariabilität der Prostata und Samenblasen im kleinen Becken, die abhängig von Blasen- und Rektumfüllung ist, zu berücksichtigen. Zahlreiche Methoden stehen mittlerweile zur Reduktion solcher Positionierungsvariabilität zur Verfügung. Den mehr oder minder invasiven Methoden wie der täglichen Applikation von definiert expandierten rektalen Ballons oder der permanenten Implantation von Gold-Fiducials, die dann röntgenologisch im Bestrahlungsraum detektiert werden können, stehen zunehmend nichtinvasive Methoden gegenüber.
Es stehen in unserer Abteilung zwei nichtinvasive Verfahren zur Verfügung: Die computertomographische Methode sowie die ultraschallbasierte Methode. Beide Techniken tragen dazu bei, die Behandlungsqualität deutlich zu verbessern. Durch eine exaktere Patientenpositionierung kann die Dosis genauer appliziert werden. Die Normalgewebsdosis kann durch kleinere Sicherheitssäume verringert werden.