Prostata Brachytherapie
Implantation von Jod-Seeds in die Prostata
Seit 1991 wird das Verfahren der Seedimplantation in die Prostata am Universitätsklinikum Mannheim als Kooperation zwischen der Strahlentherapie und der Urologischen Klinik durchgeführt. Bisher wurden über 600 Patienten behandelt.
Bei der interventionellen Seed-Therapie werden kleine Titankapseln (Länge 4,5 Millimeter; Durchmesser 0,8 Millimeter) - gefüllt mit radioaktivem Iod 125 (Energie γ: 36 keV; Halbwertszeit: 59,4 Tage) - in die Prostata eingebracht. Dies geschieht unter Vollnarkose (Operationsdauer: zwei bis drei Stunden) und ist minimal-invasiv, sodass der Patient bereits nach eins bis zwei Tagen das Krankenhaus verlassen kann. Im Gegensatz zur perkutanen Strahlentherapie (Bestrahlung von außen) wird bei diesem Verfahren die Prostata von innen heraus mit einer hohen Dosis bestrahlt, sodass benachbarte Risikoorgane, wie zum Beispiel Blase und Rektum, weitgehend geschont werden, da die Strahlung überwiegend lokal in der Prostata absorbiert wird.
Dieses Verfahren ist unter bestimmten Voraussetzungen (unter anderem histologisch gesichertes Prostatakarzinom, PSA<10 ng/ml) eine Alternative zur radikalen Prostatektomie (operative Entfernung der Prostata). Die Vorteile dieses Verfahrens sind die erhöhte Erhaltung der Potenz und die reduzierte Inkontinenzrate.