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Multiple Sklerose

Die Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Durch die Entzündung kommt es zu einer Entmarkung (Demyelinisierung) von Faserverbindungen in der weißen Substanz des Gehirns oder auch des Rückenmarkes. Da hierbei im Gehirn keine bestimmten Lokalisationen bevorzugt werden, können vielfältige Symptome (z.B. Sehstörungen, Doppelbilder, Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, Sprechstörungen, Koordinationsstörungen usw.) bei der multiplen Sklerose auftreten. Die Erkrankung tritt in Schüben (schubförmiger Verlauf) oder langsam voranschreitend (chronisch progredienter Verlauf) auf.

Die Häufigkeit beträgt etwa 150 Erkrankte auf 100.000 Einwohner. Die Ursachen der multiplen Sklerose sind bis heute nicht gut verstanden. Die Erkrankung ist nicht heilbar, sondern kann nur in ihrem Verlauf durch verschiedene Medikamente beeinflusst werden

Behandlung

Bei der Behandlung kommen sowohl immunsupprimierende (u.a. Kortikosteroide) als auch immunmodulierende Medikamente (u.a. beta-Interferon, Glatirameracetat) zum Einsatz. Bei der Erstdiagnose aber auch bei der Therapiekontrolle im Verlauf spielt die Kernspintomographie eine entscheidende Rolle.

Chronische Multiple-Sklerose-Herde können sehr gut in sogenannten T2-gewichteten oder FLAIR-Aufnahmen dargestellt werden. Akute entzündliche Herde wiederum können sehr gut in T1-gewichteten Aufnahmen nach Kontrastmittel-Gabe nachgewiesen werden. Durch die lokale Entzündung kommt es auch zu Undichtigkeiten der lokalen Blutgefäße, sodass Kontrastmittel austreten und im Bindegewebe um die Blutgefäße herum nachgewiesen werden kann.

Häufig ist es im Vorfeld der Diagnose multiple Sklerose bereits einmal zu einer Entzündung des Sehnerven (auch Retrobulbärneuritis genannt) gekommen. Hierbei kommt es zu Sehstörungen (Schleiersehen), Verlust der Sehschärfe, veränderter Farbwahrnehmung (sogenannte Rotentsättigung) und zu Schmerzen bei der Bewegung der Augen. Bei etwa 50% der Fälle entwickelt sich im Verlauf eine multiple Sklerose.

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