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Stammzelltypisierung und Spende

Für eine allogene Stammzelltransplantation wird ein Stammzellspender benötigt. In erster Linie wird geprüft, ob in der Familie des Patienten ein passender Spender zur Verfügung steht, insbesondere unter den Geschwistern des Patienten. Hierzu wird eine Blutprobe benötigt. An­hand dieser werden spezifische Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) un­ter­­sucht und verglichen. Findet sich für eine allogene Transplantation kein passender Stammzellspender in der Familie, wird eine interna­tionale Suche nach einem Fremdspender eingeleitet. Als Frem­dspen­der kommen in der Regel alle Menschen zwischen 18 und 55 Jahre in Frage, die körperlich gesund und mindestens 50 kg schwer sind.

Bei Patienten ohne passenden Geschwister- oder Fremdspender wenden wir das Verfahren der haploidentischen Knochenmarktransplantation an. Dies bedeutet eine Transplantation zwischen Eltern und Kindern, deren Transplantationsantigene in der Regel zu nur 50% übereinstimmen. Dank neuer Transplantationsverfahren erreichen wir mit haploidenten Spendern vergleichbar gute Transplantationserfolge wie mit komplett passenden Spendern.

Wer Stammzellen spenden oder sich als freiwilliger Spender in eine Datei eintragen lassen möchte, kann dies über den DRK-Blut­spen­de­dienst Baden-Württemberg – Hessen tun oder über andere über­re­gio­nale Dateien wie z.B. die der Deutschen Knochenmark­spen­der­datei.

Die herkömmliche Methode der Stammzellgewinnung mittels Knochenmarkpunktion aus dem Beckenkamm wird heute nur noch selten durchgeführt (Ausnahme: Haploidente Knochenmarktransplantation). Meist wird der gesunde Spender über fünf Tage mit dem Wachstumsfaktor G-CSF behandelt. Dieser sorgt dafür, dass die Stammzellen vermehrt in das Blut ausgeschwemmt und dort über die sogenannten Leukapherese gewonnen werden können.

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