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Exosomen

Kopf-Hals-Tumoren sind durch eine späte Diagnosestellung häufig nur schwer zu therapieren. Kleinste Moleküle im Blut, wie beispielsweise Exosomen, könnten in Zukunft dabei helfen, eine neu aufgetretene oder wiederkehrende (rezidivierende) Tumorerkrankung früher zu erkennen und entsprechende therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Exosomen werden als kleinste Botensysteme von den Körperzellen genutzt, um untereinander zu kommunizieren. In den letzten Jahren wurde in mehreren Studien gezeigt, dass insbesondere Kopf-Hals-Tumorzellen Exosomen produzieren, um die gegen den Tumor gerichtete Immunantwort zu unterdrücken. Dadurch kann der Tumor unter dem Radar des Immunsystems unerkannt fortschreiten und sich ausbreiten.

Exosomen können, u.a. aus dem Blut, mittels Größenausschlusschromatographie gewonnen werden und anschließend durch Elektronenmikroskopie visualisiert werden (Abb. 1).  In unserem Labor soll der charakteristische Protein- und Nukleinsäuregehalt der Exosomen näher untersuchen werden, um diagnostische oder therapeutische Zielstrukturen für die Krebserkennung zu identifizieren.

In der Bildung dieser Tumorexosomen könnte auch ein fehlendes Ansprechen auf etablierte, aber auch neue Therapieverfahren begründet liegen. Deshalb interessieren wir uns besonders für deren Interaktion mit Immunzellen, um die Wirkung auf das Immunsystem besser zu verstehen. Hierbei eignet sich insbesondere die Konfokalmikroskopie, um die Art der Interaktion von Exosomen mit den Immunzellen (z.B. T-Zellen oder dendritischen Zellen) zu untersuchen (Abb. 2).

Letztlich würde ein tiefergehendes Verständnis dieser Exosomen helfen, um unseren Kopf-Hals-Tumorpatientinnen und -patienten zukünftig ein breiteres Diagnostik- und Therapiespektrum anbieten zu können.

Abb. 2. Konfokalmikroskopische Aufnahme von Exosomen (rot) zusammen mit einer T-Zelle (links, grün/blau) und einer dendritischen Zelle (rechts, grün/blau).
(Ludwig S, Front in Onc, 2018).

Publikationen

Kooperationspartner:innen

  • Prof. Dr. rer. nat. Baki Akgül, Virologie, Universitätsklinik Köln
  • Prof. Dr. rer. nat. Bernd Giebel, Transfusionsmedizin, Universitätsklinik Essen
  • Prof. Dr. rer. nat. Jochen Hess, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Universitätsklinik Heidelberg
  • PD Dr. rer. nat. Jadwiga Jablonska, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Universitätsklinik Essen
  • Muller Fabbri, PhD, MD, University of Hawai’i Cancer Center, Cancer Biology Program, University of Hawai’i at Manoa, Honolulu, USA
  • Monika Pietrowska, PhD, Maria Sklodowska-Curie Institute-Oncology Center, Gliwice, Poland
  • Theresa L. Whiteside, PhD, MD, Department of Pathology, University of Pittsburgh, USA

Förderungen

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Förderkennzeichen LU 2270/1-1
  • Alexander-Karl-Preis 2018 der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals

Kontextspalte

Ansprechpartner:innen

PD Dr. med. Sonja Ludwig

Oberärztin

Dr. med. Julia Schütz

Ärztin in Weiterbildung