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Neurootologie

Die Forschungsschwerpunkte im Bereich der Neurootologie liegen vor allem im Bereich der Optimierung von Gleichgewichtsdiagnostik im Kindesalter sowie in der Früherkennung von Schädigungen der Gleichgewichtsorgane im Innenohr. 

Schwindel ist ein häufiges Symptom und Schwindelerkrankungen kommen nicht nur im Erwachsenenalter, sondern auch zunehmend im Kindesalter vor [1]. Durch die Entwicklung neuer Testverfahren, wie z.B. dem Videokopfimpulstest und den vestibulär evozierten myogenen Potentialen (VEMPs) können in der Zwischenzeit alle Gleichgewichtsorgane (Sacculus, Utrikulus, sowie der horizontale, anteriore und posteriore Bogengang) objektiv und seitengetrennt voneinander untersucht werden. Diese neuen Testverfahren ermöglichen daher eine umfangreiche Diagnostik bei Patientinnen und Patienten mit Schwindelbeschwerden. 

Ein Schwerpunkt unserer Arbeitsgruppe liegt in der Optimierung dieser neuen Testverfahren, um sie gezielt bereits ab dem Kleinkindesalter einsetzen zu können. Darüber hinaus nutzen wir diese neue Testverfahren, um frühzeitig Schädigungen der Gleichgewichtsorgane detektieren zu können (Vestibulotoxizität). So können beispielsweise neben bestimmten Medikamenten, auch eine Hyperglykämie im Rahmen eines Diabetes mellitus oder auch eine nächtliche Hypoxie Auswirkungen auf die Gleichgewichtsfunktion haben [2, 3]. 

Letztendlich ist es das Ziel unserer Forschungsgruppe, frühzeitige Schädigungen der Gleichgewichtsorgane zu detektieren und die bestehenden diagnostischen Verfahren so weiterzuentwickeln, dass sie nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern sinnvoll eingesetzt werden können. 

Literaturreferenzen

[1] Hülse, R., et al., Prävalenz peripher-vestibulärer Erkrankungen bei Kindern in Deutschland. HNO, 2019: p. 1-7.

[2] Ward, B.K., Wenzel A. et al., Characterization of Vestibulopathy in Individuals with Type 2 Diabetes Mellitus. Otolaryngol Head Neck Surg, 2015. 153(1): p. 112-8.

[3] Birk, R., et al., Nightly Hypoxia Does Not Seem to Lead to Otolith Dysfunction in Patients With Obstructive Sleep Apnea. Ear, Nose & Throat Journal, 2020: p. 0145561320922126.

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Ansprechpartner:innen

Prof. Dr. med. Angela Schell

Oberärztin