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Risikofaktoren und Warnsignale

Schlaganfall-Risikofaktoren sind einerseits durch den Lebenswandel (z.B. Rauchen, Übergewicht, berufliche Belastungen oder Bewegungsmangel) und andererseits durch eigenständige Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herzrythmusstörungen u.a.) bedingt. Das Schlaganfallrisiko steigt umso deutlicher an, je mehr Risikofaktoren vorhanden sind. Eine Vermeidung bzw. Behandlung dieser Risikofaktoren ist der beste Weg im Kampf gegen den Schlaganfall.

Ein akuter Schlaganfall ist ein dringender Notfall, der sofort vom Notarzt zu behandeln ist!

Hier eine alphabetische Liste möglicher Risikofaktoren für den Schlaganfall:

Alkohol

Es gibt sehr widersprüchliche Untersuchungen. Die Frage, ob geringe Mengen Alkohols (ca. 30 Gramm pro Tag - dies entspricht etwa 1/2 Liter Bier oder 1/4 Liter Wein) jedweder Herstellungsweise das Schlaganfallrisiko senken, ist häufig hinterfragt, aber nie bewiesen worden. Gesichert ist auf der anderen Seite, dass im Zusammenhang mit akuten Rauschzuständen eine erhöhte Schlaganfallhäufigkeit beobachtet worden ist. Dabei spielen auch andere Drogen (z.B. Amphetaminabkömmlinge oder Kokain) eine wichtige Rolle.

Arteriosklerose

Die Arteriosklerose der großen Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, ist eine wichtige Ursache von Schlaganfällen. Arteriosklerose führt zu einer Verengung und Verkalkung der Blutgefäße. Die Risikofaktoren hoher Blutdruck, Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Rauchen und hohe Blutfette spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Arteriosklerose. In letzter Zeit mehren sich die Hinweise dafür, dass auch chronische Infektionen zur Arteriosklerose beitragen. Die Arteriosklerose hirnversorgender Blutgefäße kann durch Ultraschalluntersuchungen diagnostiziert werden.

Bewegungsmangel

Bewegungsmangel erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen auch der Schlaganfall gehört. Regelmäßige körperliche Aktivität ist daher sehr empfehlenswert. Das Ausüben einer Sportart muss allerdings vom Alter und Gesundheitszustand abhängig gemacht werden. Wenn Sie untrainiert sind, sollten Sie vorsichtig beginnen und langsam steigern. Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt.

Bluthochdruck

Ist der Bluthochdruck zu hoch, dann steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Je höher der Blutdruck, desto größer auch das Schlaganfallrisiko, denn Bluthochdruck verursacht Schäden an den Gefäßwänden und begünstigt die Entwicklung von Arteriosklerose. Als wichtigste Maßnahme gilt daher das regelmäßige Messen des Blutdrucks. Dadurch kann von seiten des Arztes rechtzeitig eine eventuell notwendige Therapie zur Senkung des Blutdrucks eingeleitet werden.

Cholesterin

Zu hohe Cholesterinwerte tragen zur Entstehung der Arteriosklerose bei und erhöhen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da sich erhöhte Blutfette an den Innenwänden der Blutgefäße ablagern, so dass sich diese verengen. Durch eine Blutanalyse kann Ihr Arzt Ihr persönliches Risiko erkennen und notfalls behandeln. Durch vorbeugende Maßnahmen kann ein eventuelles Risiko reduziert werden. Das wichtigste Gebot ist hierbei eine Reduzierung der Zufuhr tierischer Fette.

Diabetes mellitus

Der Diabetes mellitus, die Zuckerkrankheit, führt zu einer Schädigung der Blutgefäße, fördert die Arteriosklerose und erhöht das Schlaganfallrisiko. Die Früherkennung und Behandlung dieser Krankheit spielt daher eine wichtige Rolle bei der Schlaganfallvorbeugung.

Herzerkrankungen

Neben der Arteriosklerose der hirnversorgenden Blutgefäße sind Herzerkrankungen und hier insbesondere Herzrythmusstörungen eine wichtige Ursache von Schlaganfällen. Blutgerinnsel, die sich im Herzen gebildet haben, können ins Gehirn gespült werden und Schlaganfälle verursachen. Ihr Arzt kann Ihr Herz untersuchen und feststellen, ob ein erhöhtes Risiko vorliegt.

Homocystein

Neue medizinische Forschungsergebnisse haben Homocystein als körpereigenen Risikofaktor identifiziert, der in erhöhter Konzentration die Blutgefäße schädigt. Da Homocystein im menschlichen Körper keine besondere Aufgabe hat, wird es unter Mitwirkung bestimmter Vitamine (B6, B12 und Folsäure) unschädlich gemacht. Damit eventueller Vitaminmangel diesen Prozess nicht stört, ist vitaminreiche Ernährung eine wichtige vorbeugende Maßnahme.

Rauchen

Es ist erwiesen, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko werden durch das Rauchen deutlich erhöht. Die schädigenden Wirkungen beruhen auf einer zunehmenden Verkalkung der Blutgefäße, der Förderung des Bluthochdrucks und der Verengung kleiner Blutgefäße, wodurch die Durchblutung des Gehirns verschlechtert wird. Die Kombination der Faktoren Rauchen, Antibabypille und Migräne hat sich nach jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen als besonders risikoreich für jüngere Frauen herausgestellt.

Tumorerkrankungen

Ähnlich wie bei Beinvenenthrombosen und Lungenembolien zeigen aktuelle Studienergebnisse, dass Tumorerkrankungen in einigen Fällen durch eine Aktivierung der Blutgerinnung zu Schlaganfällen führen können. Prinzipiell scheint ein solches Risiko bei allen fortgeschrittenen Tumorerkrankungen gegeben, besonders betroffen sind jedoch Patienten mit Tumoren der Lunge, Bauchspeicheldrüse und des Magens. Im Vordergrund der Therapie steht die Behandlung des Tumorleidens, aber auch eine besondere Blutverdünnung kann in ausgesuchten Fällen sinnvoll sein.

Übergewicht

Übergewicht ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es begünstigt das Auftreten anderer Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes, zu hohes Cholesterin). Diese Faktoren tragen ihrerseits zu einer Erhöhung des Schlaganfallrisikos bei.

Warnsignale

Folgende Symptome können Warnzeichen für einen drohenden Schlaganfall sein:

Vorübergehende halbseitige Lähmungen oder Taubheit in den Armen, Beinen, dabei hängt auch der Mundwinkel herunter.

  • Kurzes Erblinden oder Sehstörungen auf einem Auge
  • Sehen von Doppelbildern
  • Kurzzeitige Störungen der Sprache
  • Plötzlich eintretender heftiger Drehschwindel und Gangunsicherheit
  • Ein erstmalig und plötzlich auftretender, rasender Kopfschmerz

Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich oder anderen entdecken, suchen Sie unbedingt sofort einen Arzt oder eine Klinik auf oder empfehlen Sie dem Betroffenen einen Arzt- oder Klinikbesuch.

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