Stammzelltherapie bei zerebrovaskulären Erkrankungen
Kardio‐ und zerebrovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall, intrazerebrale Blutungen oder vaskuläre Demenz) gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit, wobei der Schlaganfall nach den koronaren Herzerkrankungen Platz zwei einnimmt. Nach der etablierten Akuttherapie zur Öffnung des meist zugrundeliegenden Gefäßverschlusses in den ersten Stunden liegt ein Schwerpunkt der aktuellen Forschung in der Förderung von Regeneration und Wiederaufbau des geschädigten Hirngewebes. Neben pharmakologischen Wirkstoffen rücken dabei Stammzellen durch ihre neuroregenerativen Eigenschaften immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Mesenchymale Stammzellen können in großem Umfang aus subkutanem humanem adultem Fettgewebe gewonnen und leicht kultiviert werden. Zusätzlich haben sie die Fähigkeit, sich zu verschiedenen Zelltypen innerhalb eines Gewebetyps zu differenzieren. Zusätzlich werden sie durch ihre immunomodulatorischen Eigenschaften vom Immunsystem nicht abgestoßen, wodurch eine allogene Transplantation in immunkompetente Empfänger und damit auch eine Gewebereparatur möglich ist. Darüber hinaus geben Stammzellen zahlreiche trophische Faktoren ab, die Entzündungsprozesse, eine Neustrukturierung des Gewebes und Apoptose modulieren.
Frühe Ergebnisse aus unserer Forschung zeigen, dass bei mit Stammzellen behandelten Tieren eine deutlich verbesserte Wiederherstellung der motorischen Fähigkeiten erreicht werden konnte. Auch konnte eine verstärkte Zellproliferation in den Hirnen der Tiere beobachtet werden. Diese ersten Daten lassen vermuten, dass Stammzellen in der Lage sind, eine Regeneration von geschädigtem Gewebe anzuregen.